BUND NATURSCHUTZ Mit einem ausführlichen Rechenschaftsbericht blickte der Vorsitzende Dr. Ludwig Fink auf die Arbeit der Ortsgruppe Stadtbergen in den letzten 4 Jahren zurück: Die Ortgruppe habe theoretisch, praktisch, gesellschaftlich und politisch gearbeitet, führte er aus.
Naturkundliche Vorträge, Vogelstimmenwanderungen, Weihnachtsfeiern, Anträge an die Stadt, die traditionellen Kartoffelfeuer im Herbst wurden ebenso durchgeführt wie Wahlprüfsteine an die jeweiligen Kandidatinnen und Kandaten aller Parteien vor den Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen erarbeitet.
Anhand dieser Prüfsteine konnten Aussagen der Bewerberinnen und Bewerber auch in der Zukunft auf ihre Stichhaltigkeit überprüft werden.
Gerade vor der Kommunalwahl 2020 hätte sich die Mehrzahl der Stadtberger Parteien und Gruppierungen vor den Antworten gedrückt, lediglich die Fraktionen von SPD und GRÜNEN hätten reagiert, bedauerte Ludwig Fink.
Er verwies auf die immer noch schwelenden Vorstellungen zur Realisierung eines neue riesigen Gewerbegebiets südlich der B 300.
Die gewaltige Bebauung des Unigeländes mit bis zu 8-stöckigen Häusern, dazu Wege, Straßen und Parkplätze und tausenden neuer Arbeitsplätze bedeute einen Eingriff in Natur und Landschaft, wie es ihn im Raum Augsburg kaum jemals gegeben habe.
Diese Bebauung diene einem hohen Ziel und müsse akzeptiert werden, zumal auch attraktive Ausgleichsflächen geschaffen wurden.
„Vor diesem Hintergrund geht es auf keinen Fall an, ein paar hundet Meter südlich davon an der B 300 hin bis zum Bismarckturm ein weiteres riesiges Areal zuzubauen, zuzupflastern und zu versiegeln“, rief Fink der Versammlung zu. Er verwies auf die Unwetterereigniss der jüngsten Zeit und betonte, der Bund Naturschutz dürfte auch keinen kleineren Einzelvorhaben zustimmen, weil letztlich mit einer Erschließung das gesamte hochattraktive Stadtberger Naherholungsgebiet mit seinen fruchtbaren landwirtschaftlichen Böden einer Bebauung zum Opfer fiele. Der ganze Bereich muss als Gewerbegebiet aus dem Flächennutzungsplan gestrichen werden. Der Klimawandel zwingt uns förmlich dazu.
Das Thema Mountainbiking im Deuringer Wald schwelt immer noch wie ein Moorbrand unter der Erde bzw. unter der Decke, bei dem einzelne Feuer immer wieder hochzüngeln.
Eine Gesamtlösung, die der BN vor längerer Zeit vorgeschlagen habe und die alle Seiten zufrieden stelle, sei noch nicht in Sicht. Einzelmaßnahmen der Forstverwaltung unterstütze der BN.
Verständlicherweise haben die Einschränkungen der Corona-Pandemie sämtliche geplanten Veranstaltungen seit 1½ Jahren verhindert.
Der Schatzmeister Raimund Strauch konnte berichten, dass der Kassenbestand der Ortsgruppe wohlgeordnet sei.
Anschließend berichtete Kreisvorsitzender Johannes Enzler aus der Arbeit der Kreisgruppe: Erfreulich sei die baldige Abschaltung des AKW Gundremmingen, auch wenn die Frage nach dem Verbleib des radioaktiven Restmülls weiterhin ungeklärt sei.
Die Diskussion über den Trassenverlauf der Bahnstrecke Augsburg-Ulm werde von der Kreisgruppe begleitet. In Meitingen soll ein Bannwald für die Erweiterung der Lechstahlwerke gefällt werden, obwohl naturverträglichere Alternativen nicht genutzt wurden.
Immer wieder müsse sich die Kreisgruppe mit Verkehrsproblemen beschäftigen.
Auch bei der Energiefrage suche der BN nach sinnvollen Lösungen, die auch in der Zukunft Bestand hätten.
Nach den Vorträgen entstand eine lebhafte Diskussion der anwesenden Mitglieder.
Keine Überraschung ergab die Neuwahl des Vorstands: Ohne Gegenstimmen wurden alle Mitglieder teils schriftlich, teils per Akklamation in ihrem Ämtern bestätigt.
1. Vorsitzender Dr. Ludwig Fink
2. Vorsitzender Thomas Miehler
Schatzmeister Raimund Strauch
SchriftführerPaul Reisbacher
Beisitzer: Sylvia Strauch, Elisabeth Palm, Dr. Josef Hochhuber, Rolf Dittrich
Soweit es die Corona-Einschränkungen zulassen, wird die OG in diesem Jahr wieder Veranstaltungen durchführen.
PM BUND