In der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Stadtbergen wurde am vergangenen Freitag der Vorstand neu gewählt. Erstmals in der Geschichte der SPD Stadtbergen übernimmt eine Frau, die 42-jährige Gabi Wiedemann, den Vorsitz. Als neue Vorstandsmitglieder wurden außerdem Anette Baer und Eva-Maria Fürstenberger gewählt.
In einem Grußwort ging die stellvertretende UnterbezirksvorsitzendeAnnette Luckner zunächst auf die Entwicklungen der SPD auf Landkreisebene ein. Beim Wähler stünden aktuell Umweltthemen, wie zum Beispiel das Volksbegehren Artenschutz, im Vordergrund. Gesamtgesellschaftlich zählten jedoch auch andere Themen. Annette Luckner ist überzeugt, dass mit den Grundwerten der SPD Solidarität und Gerechtigkeit künftig Wahlen auch wieder gewonnen werden können.
Bei den Europawahlen im Mai dieses Jahres kann mit der leidenschaftlichen Kämpferin und Spitzenkandidatin Maria Noichl ein gutes Ergebnis erreicht werden. Gabi Wiedermann bedauerte, dass der Vorschlag des SPD Ortsvereins, in Stadtbergen eine parteienübergreifende Veranstaltung zur Europawahl zu machen, bei den anderen Parteien aktuell auf taube Ohren stößt. Dies wäre eine Gelegenheit bei der Bevölkerung, zunächst einmal unabhängig von Parteipolitik für das Thema Europa und für die Beteiligung an der Europawahl zu werben.
Der Fraktionsvorsitzende Roland Mair kritisierte in seinem Grußwort ehemalige Funktionsträger der SPD, wie Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel, für ihre Querschläge. Dieses Verhalten kommt bei der Bevölkerung nicht gut an. Er motivierte die Mitglieder des SPD Ortsvereins mehr Mut zu haben, Frauen in Funktionen zu wählen und jüngeren Mitgliedern mehr zuzutrauen. Beides wurde in den anschließenden Wahlen von den Mitgliedern so umgesetzt. In der Kommunalpolitik stellte er selbstbewusst die Erfolge der SPD dar. „Die 36 Sozialwohnungen am Nestackerweg sind der Erfolg der SPD Fraktion, die bereits vor vier Jahren engagiert den Antrag dafür stellte.“ In der Stadtberger Wirtschaftspolitik forderte er massiv eine aktive Steuerung. Man könne nicht für ein riesiges Gewerbegebiet sein und dann mittelständische Unternehmen abziehen lassen. Angesichts der Universitätsklinik sei eine aktive und zielorientierte Ansiedelungspolitik in bestehenden Gewerbegebieten zu forcieren. „Die Bebauung der Gewerbeflächen von Harnisch & Schmid im Virchowviertel mit hochpreisigen Wohnungen konterkariert das Nebeneinander von Wohn- und Gewerbegebieten.“
Der bisherige Vorsitzende des SPD Ortsvereins Stadtbergen, Dieter Fromm verzichtet nach vier Jahren aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur und wird künftig als stellvertretender Vorsitzender die Arbeit unterstützen. In einer sehr engagierten Rede warb Gabi Wiedemann um das Vertrauen der Mitglieder. „Man soll sich in der SPD wieder wohlfühlen. Jeder ist eingeladen, sich zu beteiligen. Jede Stimme soll gehört werden.“ Nach ihrer Meinung gibt es in Stadtbergen mit dem täglichen Verkehrschaos, dem Fehlen von preisgünstigem Wohnraum und der fehlenden Perspektive einer aktiven Wirtschaftspolitik zahlreiche Baustellen. Personell sei der Ortsverein für die Kommunalwahl gut gerüstet. Man habe in den letzten Monaten einen inhaltlichen Workshop mit zahlreichen neuen Kandidaten durchgeführt. Gabi Wiedemann blicke daher positiv in die Zukunft und freue sich auf das Amt der Vorsitzenden in der SPD Stadtbergen.
Einstimmung wurde Gabi Wiedemann anschließend zur neuen Vorsitzenden gewählt. Als Schriftführer wurden Wolfgang Fetzer und als Kassier Ulrich Fetzer in ihrem Amt bestätigt. Als weitere Mitglieder wurden mit den meisten Stimmen Anette Baer (neu), Florian Wiedemann, Eva-Maria Fürstenberger (neu), Hans-Gerd Kraus, Werner Schlosser, Barbara Wolf, Christel Offenbartl und Alois Strohmayr gewählt. pm SPD Stadtbergen