„Einen Vorsprung im Leben hat, der da anpackt, wo die anderen erst einmal reden“ (John F. Kennedy)
Mit diesem Zitat begann Heinz Krötz seinen Geschäfts- und Finanzbericht anlässlich der Delegiertenversammlung des Post SV. „Durch Corona bedingt waren die letzten Jahre für alle
Vereine eine große Herausforderung“ und um so erfreulicher zeigte sich der 64-jährige, dass der Post SV seit dem Neubau in der Max-Josef-Metzger-Straße, die Mitgliederzahlen nur noch
eine Richtung kennen: Nach oben!
Ende 2018 eröffnete der traditionelle Mehrspartenverein sein innovatives und imposantes Gebäude „myP-SA“ mit 620 Mitglieder. Am Tag der Versammlung waren es schon 1.539 Mitglieder. Ein Wachstum von 919 Sportler*Innen, über das der bereits 1927 gegründete Verein sehr stolz sein kann und der sich damit von der allgemeinen Tendenz komplett unterscheidet.
Noch beeindruckender waren die Vergleichszahlen im Gesundheitssport: Während laut „Statiska“ die bundesweite Fitnessbranche alleine in 2020 bundesweit 1,35 Mill. (-11,6%) und in 2021 nochmals 1,05 Mill. Mitglieder (-10,2%) verlor, verzeichnete die Abteilung Gesundheitssport der Postler Zuwachsraten von +13% und +7%. Kein Wunder, dass die Delegierten des Post SV diese enorme Leistung mit Applaus honorierten. Beim Thema Finanzamt wirkte der routinierte Vorstand hingegen richtig sauer: Rund eine Million Euro hat den Post SV das für ihn immer noch nicht nachzuvollziehende Ergebnis zur Vorsteuer gekostet. Man habe zwar einen Vergleich beim Finanzgericht München erzielen können, aber damit der nach wie vor ehrenamtlich geführte Verein überhaupt erst seine Ansprüche durchsetzen konnten, musste er in einem mehrjährigen Rechtsstreit zusätzlich nochmals rund 400.000 € dafür an Rechtsberatung aufwenden.
Auch im „zweiten Streich des Finanzamtes“, so bezeichnete Heinz Krötz jedenfalls die Berechnung der Grundsteuer gegenüber den Delegierten des Post SV, haben Behörden ebenfalls eine äußerst „theoretische und unrealistische“ Sichtweise: Zuerst keine Grundsteuer, dann 27.000 € Herzblut und Kontinuität beim Post SV pro Jahr – selbstverständlich drei Jahre rückwirkend. Auf Einspruch dann 2.600 € pro Jahr – aber erst ab 2022 und nicht ab Neueröffnung. Nur zum Verständnis: Es wurde von dem ein und demselben Gebäude, bei völlig identischer Nutzung vom ersten Tag an bis heute, gesprochen. Zusammenfassend fehlten auch den rund 30 anwesenden Delegierten hierzu jegliches Verständnis zu einem derart abstrakten bzw. absurden Bescheid. „Es muss sich wirklich keiner mehr wundern, wenn bald keine Vereinsverantwortliche mehr gefunden werden können“ – so ein aufgebrachtes Mitglied.
Die vielen zu Ehrenden Mitglieder wurden auch dieses Jahr – coronabedingt – nicht persönlich eingeladen. Hier gab es stellvertretend für zwei anwesende Delegierte lobende und dankende Worte des Vorstandes, verbunden mit dem Versprechen im Sommer ein Grillfest im Freien zu organisieren, bei welchem dann alle Ehrungen mit geringstem Ansteckungsrisiko durchgeführt werden können.
Auch die Neuwahlen des Post SV waren geprägt von Professionalität und Kontinuität: Während Präsident Heinz Krötz, die beiden Vizepräsidenten Frank Bregulla und Fabian Krötz schon fast routinemäßig „einstimmig“ bestätigt wurden, kandidierte Rudolf Reisch vereinbarungsgemäß als Vize-Präsident nicht mehr. Sein Aufgabenbereich wurde ebenfalls „einstimmig“ an die bereits langjährig eingearbeitete Jennifer Argun übertragen. Die Position des vor 15 Monaten verstorbenen Beisitzers, Thomas Krötz, wird zukünftig durch den früheren Schatzmeister des Post SV, Georg Büchler, verantwortet. Stadtrat Bernd Zitzelsberger und Abteilungsleiter komplettiert nun das sechsköp?ge Präsidium ebenfalls als Beisitzer und genauso einstimmig. Interessanter wurde es dann bei der Nachwahl des Präsidiumsbeirates: Die langjährigen Beiratsmitglieder, Bürgermeister Bernd Kränzle, Stadtrat Peter Uhl, Landtagsabgeordneter a. D. Willi Leichtle, Stadträtin a. D. Gudrun Schulz und Stadtrat a. D. Ulrich Wagner, werden zukünftig vom Fraktionsvorsitzenden der CSU, Leo Dietz, vom Vorsitzenden der SPD Augsburg, Dirk Wurm und vom ehemaligen Vizepräsident Rudolf Reisch unterstützt.
Im Anschluss bedankte sich Heinz Krötz bei allen im Verein engagierten Funktionären, Mitarbeiter*innen und Delegierten stellvertretend für das erneut entgegengebrachte Vertrauen und die tatkräftige Unterstützung. Abschließend gab der gebürtige „Hettenbacher“ noch einen Ausblick über die Aufgabenstellungen der nächsten drei Jahre. Er verwies dabei auch auf eine Neustrukturierung des Vereins, einer Änderung der Satzung und darüber hinaus aber auch auf sein persönliches Engagement. Immerhin wurde Heinz Krötz, der bereits seit 1966 dem Post SV angehört, in der Delegiertenversammlung zum 13 x von „seinen Gelb/Blauen“ gewählt und bestätigt.
Text/Bild: PSA