Glosse des Kulturamtsleiters: 3800 Jahre Stadtentwicklung

Glosse des Kulturamtsleiters: 3800 Jahre Stadtentwicklung


Der Schreiber dieser nicht ganz so ernst gemeinten Notiz muss im engsten Familien- und Freundeskreis unentwegt den Sinn und den Nutzen der Stadtberger Stadterhebung diskutieren. Daher etwas Sinniges oder Unsinniges hierzu.Bei Leitershofen ist es gesichert. Das amtliche Dokument weist nach, dass im Jahre 1257, genau vor 750 Jahren in Leitershofen schon etliche Siedlungshäuser, eine Kirche, ein Schloss und – man höre, das Wichtigste – ein Wirtshaus und somit ein komplettes Dorf nachgewiesen ist. Die Historiker sind sich sicher, dass Stadtbergen schon vor 1000 Jahren die größere Siedlungsstätte war, nur fehlt eine amtliche Urkunde hierzu. Die Ausgrabung der riesigen „villa suburbana“ beim Stadtberger Feuerwehrhaus belegt, dass sich die Römer bevorzugt im Stadtberger Raum ansiedelten. Schon bevor in Stadtbergen die großen Keltensiedlungen entstanden sind, war hier der Siedlungsbereich einer noch früheren Kultur im Westen von Lech und Wertach. Zwischen Stadtbergen und Leitershofen stolpert man sozusagen nur über Hügelgräber und die Neandertaler werden hier an dieser schönen Ecke unseres Planeten auch schon gejagt haben, man muss wahrscheinlich nur tief genug schürfen. Spötter behaupten, Augsburg war schon Weltstadt, als in München noch die Schafe weideten und die Fuhrleute übernachteten, um das Salz nach Augsburg zu bringen. Solche Vergleiche verkneifen sich natürlich die Stadtberger, wissen aber sehr wohl, dass die Augsburger zum Wohlfühlen und Wohnen den westlichen Rand des Wertachtales noch heute bevorzugen. Am Montag, den 14. Mai 07 um 18.00 Uhr kann jedermann mit Dr. Hermann Volkmann eine Stadrundfahrt mit dem Fahrrad mitmachen unter dem Motto „ 3800 Jahre Stadtentwicklung“. Ein selbstbewusster Bürger „kommt von Stadtbergen“ oder „fährt nach Stadtbergen“, so wie andere nach Augsburg, München oder Rom. Kein Mensch fährt nach Stadt Rom oder Stadt München. Jeder setzt dies voraus. Es wird also keine Zungenbrecher geben, sondern nur stolze Bürger einer Stadt, die schon im Mittelalter der Vogtei Bergen die Städtebezeichnung vorangestellt haben. Außerdem muss die Verwaltung den Norddeutschen die Bezeichnung „Markt“ nicht erläutern. Was eine Stadt ist, wissen alle.