Göggingens neuer Stadtteil: Einbindung durch Anbindung: wichtiger Schritt zur Integration des Neubaugebiets südlich der Friedrich-Ebert-Straße

Göggingens neuer Stadtteil: Einbindung durch Anbindung: wichtiger Schritt zur Integration des Neubaugebiets südlich der Friedrich-Ebert-Straße


Zu einem Gespräch mit Vertretern der Stadtwerke Verkehrs GmbH hatte die SPD Göggingen ins Giebelzimmer des Kurhauses eingeladen. „Die Integration des neuen Stadtteils und seiner zwischen vier- und sechstausend Bürger ist dringend notwendig“ stellte die Ortsvorsitzende Susanne Fischer Eingangs fest und sah sich darin unterstützt von der Unternehmergemeinschaft „Wir in Göggngen“ (WiG), deren stellvertretende Vorsitzende Ulrike Bagger die ÖPNV-Anbindung des Gebiets an die Bürgermeister-Aurnhammer-Straße forderte.Die Ist-Situation verdeutlichte eine Karte des Gebiets mit eingezeichneten Bus- und Straßenbahnlinien. Der aus dem Publikum vorgeschlagenen Lösung durch eine neue Straßenbahnlinie erteilte Manfred Hecker, stellvertretender Planungsleiter der Stadtwerke Verkehrs-GmbH eine Absage: „Für eine neue Straßenbahnlinie sind Zuschüsse fast nicht zu erhalten und 1km Strecke kostet rund 10 Millionen Euro …“Die verkehrsmäßige Ausrichtung des Gebiets verlaufe einzig in Nord-Süd-Richtung, das erschwere die Verbindung zu Allgäuer- und Bgm-Aurnhammer-Straße, erklärte Susanne Fischer: „Der Bebauungsplan stammt aus dem Jahre 1993 – so würde man ihn heute wohl nicht mehr machen, aber er ist rechtskräftig!“Eine konkrete Planung dafür, wie der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) das Neubaugebiet bedienen könne, habe die Verkehrs-GmbH noch nicht, so deren Vertreter, Die Bevölkerung sei aufgerufen, sich hier einzubringen, ermunterte Dorothee Schäfer (Öffentlichkeitsarbeit) die Anwesenden, ließ aber nicht allzu viel Spielraum: „Eine neue Buslinie können wir nicht auflegen, wir können nur vorhandene – etwa die Linie 41 oder 38 – verändern.“Aber auch andere ÖPNV-Erweiterungen waren Thema des Abends; etwa die als ungenügend bezeichnete Anbindung des Wohngebiets und des Altenheims im Bereich der Gabelsbergerstraße, sowohl nach Süden wie auch in Richtung Thelott-Viertel und Pfersee.Zu Ende des Infoabends konnten die Stadtwerke-Vertreter zahlreiche Vorschläge und Anregungen aus dem Publikum mitnehmen, die sie versprachen, in ihre Planungen einzubeziehen.(Hierzu auch unser Kommentar „Angetastet …“angetastet …(Der Süd-Anzeiger-Kommentar zum Thema Neubaugebiet)Bekommt Göggingen sein Ghetto?Mehr noch als der Blick auf den Stadtplan macht der Blick aus der Luft den ganzen Umfang deutlich; und nicht nur durch die gitterförmige Straßenführung mit den kleinen Kreisverkehren drängt sich der Vergleich mit dem nahe gelegenen Univiertel auf. Da die Käfighaltung von Menschen nicht verboten ist, lassen sich hier auf relativ kleiner Fläche profitabel „zwischen 4.000 und 6.000 Einwohner“ unterbringen – das sind mehr als zum Beispiel der ganze Stadtteil Inningen beherbergt und ein Vielfaches der Einwohnerschaft von Augsburgs flächengrößtem Stadtteil Bergheim.Die psychosozialen Folgen solcher Massenmenschhaltung sind bekannt. Vereinsamung in der Anonymität, Aggressionsstau und kriminelles Potential, – mit genügend Auslauf kann dem begegnet werden und da ist ein gut entwickelter öffentlicher Personennahverkehr unabdingbar, mit Verbindungen nicht nur stadteinwärts, sondern in alle Richtungen, auch hin zu den Einkaufsmöglichkeiten und sozialen Kontakten in der Bürgermeister-Aurnhammer-Straße, wie das die WiG fordert. Wenn auch das Rad der Planung nicht zurückzudrehen ist, gemeinsam sollten die Verantwortlichen dafür sorgen, dass es nicht aus der Spur läuft. Die wohnen allerdings woanders…  Gunnar Patzer