Für alles ist ein Kraut gewachsen Tipps unserer Mitarbeiterin Ulrike Bagger: Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Dieses Liliengewächs hat schon immer durch seine ungewöhnliche Blüte- und Fruchtzeit fasziniert: im Volksmund heisst sie deshalb auch Wiesensafran, Winterhauch oder nackte Jungfer. Der Name Colchicum leitet sich ab von der Landschaft Kolchis am Schwarzen Meer, der Heimat der sagenumwobenen Giftmischerin Medea, autumnale bedeutet autumnus= der Herbst. Leider sind wirklich alle Teile dieser schönen Pflanze hochgiftig.
Die Herbstzeitlose entwickelt ab August bis Oktober 1-3 rosa Blüten aus einer Knolle, sie werden bis zu 20cm lang. Ein rosablühendes Herbstzeitlosenfeld hat einen ganz besonderen Reiz, wenn sich diese zarten Blüten im Wind wiegen. Der Fruchtknoten sitzt dicht bei der Knolle und bleibt den Winter über in der Erde. Erst im Frühjahr werden die Samen zusammen mit langen, schmalen Blättern in der Wiese sichtbar, die Kapselfrucht verfärbt sich dann bräunlich und die kugeligen Samen können gesammelt werden.
Leider kommt es immer wieder zu Vergiftungen, weil im Frühjahr die Blätter dem Bärlauch sehr ähnlich sind. Das Alkaloid Colchicin ist ein Mitosegift, das heißt, es greift bei der Zellteilung ein und blockiert die Teilung. Therapeutisch findet es noch heute Verwendung im Colchicum Dispert, das bei akuten Gichtanfällen hilfreich ist.
In der Homöopathie wird Colchicum ebenfalls bei Gicht eingesetzt, aber auch bei Rheuma, Herzmuskelentzündung und Schwangerschaftsübelkeit. Aber selbst homöopatische Verreibungen sind bis zur D3 verschreibungspflichtig!
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