Darauf kann das Pächterpaar in der „Kleingartenanlage an der Lindauer Straße“ stolz sein – und ein wenig auch der Verein.
Als wir von Parzellenpächterin Frau Dr. Mayerhauser die Einladung erhielten, doch mal ihren frisch zertifizierten Naturgarten zu besuchen und ihn unseren Lesern vorzustellen, überlegten wir erst mal, was das sein könnte – in einer Kleingartenanlage, wo doch nach landläufiger Meinung Gartenzwerge zuhause sind, die Wege gefliest und Dekostäbe farbige Tupfer bilden?
Würden wir vielleicht eine Machete brauchen um durch wildwucherndes Grün zu kommen, wo uns sprichwörtlich Kraut und Rüben empfangen? Weit gefehlt! Schon am Eingangstor signalisieren Schilder, dass es wohl ein lebendiger Garten ist, ein vogelfreundlicher, wie es wie es das Schild vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausweist. Daneben angebracht ist die neue, rautenförmige Plakette „Bayern blüht – Naturgarten“, die erste, die nach der entsprechenden Zertifizierung vergeben wurde.
Vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner e.V, wird. Bei einer Gartenbegehung des Zertifizierers wird geprüft, ob die Kriterien für die Zertifizierung erfüllt sind – das sind im Prinzip vier Kriterien, die auf jeden Fall erfüllt sein müssen, so der Verzicht aufs Einbringen von Torf, auf chemische Pflanzenschutzmittel und chemisch-synthetische Dünger. Das vierte Kernkriterium ist eine hohe Biodiversität, die sich ganz von selbst einstellt, wenn Blumenwiesen vorhanden sind, Insektenhotels, Stein- und Sandflächen für Eidechsen, Blumenwiesen, Rückzugsmöglichkeiten für Kleintiere …
Natürlich sind weitere Kriterien, wie die Gestaltung von Beetfläächen, Zonen für Rankgewächse, Komposthaufen, Feuchtbereiche förderlich für die verlangte Biodiversität, bedingen aber eine gewisse Gartengröße, was dann aber auch erhöhten Arbeitsaufwand und ein Maß an Disziplin erfordert, da der Garten natürlich den gesetzlichen Bestimmungen und den Regelungen durch den Kleingartenverein entsprechen muss. Die Gefahr einer Verwilderung ist ja nicht von der Hand zu weisen, weshalb die Verantwortlichen die Entwicklung sorgsam im Auge behalten. Die hat im Übrigen in Österreich begonnen, betraf eigentlich nur Hausgärten und kommunale Grundstücksflächen und ist irgendwie nach Deutschland herüber geschwappt.
Helmut Törner, stellvertretender Vorsitzender vom Stadtverband der Kleingärtner sieht die Gefahr nicht so groß, da ja nicht alle Gärten infrage kämen. Und der Obmann der Kleingartenanlage an
der Lindauer Straße (ehemaliger Name der Unterfeldstraße) erklärt etwas einschränkend, wenn alle Kriterien erfüllt seien, habe er persönlich nichts gegen die Entwicklung …
Text Foto: Gunnar Olms