Eine goldene Taube als Symbol der Völkerverständigung: Die Stadt Olbernhau feierte 15 Jahre Städtefreundschaft mit Litvinov in Tschechien. Zu den Gratulanten zählten 1. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink und Vertreter des Partnerschaftsvereines Stadtbergen |
Stadtbergen. Zum 15jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Olbernhau und dem tschechischen Litvinov reisten Vertreter der Partnerstadt Stadtbergen ins weihnachtliche Erzgebirge. Erster Bürgermeister Dr. Ludwig Fink, die Stadträte Rolf Dittrich, Arthur Pertold, Dr. Hans Häring und Dieter Häckl, Partnerschaftsvereinsvorsitzender Peter Dambacher mit 35 Stadtberger Teilnehmern zählten zu den Gratulanten wie die Freunde aus den Partnerstädten Bagnolo Mella (Italien)und Brie-Comte-Robert (Frankreich). Friedbert Philipp, Vorsitzender des PaVE Olbernhau stellte ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine vom Besuch der goldenen Stadt Prag, der Eröffnung der Olbernhauer Weihnachtsmarktes mit Stollenanschnitt bis hin zum bunten Festabend im Besucherbergwerk in Deutschkatharinaberg.Dr. Steffen Laub, Bürgermeister der Stadt Olbernhau ging in seiner Festansprache auf den Partnerschaftsgedanken mit Litvinov ein. Die Vereinbarung, unterzeichnet am 29. August 1992 durch ihn und den damaligen Bürgermeister Dr. Dolzal, verpflichtet beide Kommunen, dafür Sorge zu tragen, dass sich die Menschen beider Städte näher kommen, um damit einen kleinen persönlichen Beitrag zur Schaffung eines gemeinsamen Europas zu leisten. Die Zusammenarbeit sollte sich auf allen Ebenen beziehen, insbesondere im Kulturellen, Sport, Sozialen und der Ökologie, spontan und unbürokratisch. „Nach 15 Jahren gemeinsamen Weges können wir dankbar auf viele freundschaftliche, menschlich sehr angenehme und interessante Begegnungen zurückblicken. Wir haben viel voneinander gelernt, miteinander gefeiert, Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen organisiert und uns für die Gesundung unserer Umwelt eingesetzt“, betonte Laub. Ihn freut es ganz besonders, dass in diesen Begegnungen die Freunde aus Stadtbergen, Brie-Comte-Robert und Bagnolo Mella stets einbezogen werden konnten. In Vorbereitung der Veranstaltung stellte sich Laub die Frage, ob es ein Symbol gibt, mit dem die Partnerschaft deutlicher gemacht werden kann. „Dieses Symbol sollte zum Ausdruck bringen, dass unsere Begegnungen auch ein sichtbares Zeichen für das friedliche Zusammenleben verschiedener Völker und Nationen sind. In einer Zeit, die leider durch eine Vielzahl kriegerischer Konflikte und eklatanter Missachtung der Menschenrechte geprägt sind, ist das aus meiner Sicht außerordentlich wichtig“. Durch einen Zufall kam Laub mit dem Künstler Richard Hillinger aus Landshut in Kontakt, der eine Aktion ins Leben rief, an der sich der Olbernhauer Bürgermeister anschloss. In einem Jahr, dem 10. Dezember 2008 jährt sich der 60. Jahrestag der Verkündung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen. „Es scheint geboten, sich der 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zu erinnern, sie zu bedenken und zu beachten, wie es um ihre Einhaltung steht. Die Aktion von Hillinger besteht darin, dass er goldfarbene Tauben, das Symbol des Friedens erschaffen hat, die in die Welt geschickt werden. 30 Tauben für 30 Artikel“, so Laub. Er erwarb eine solche Taube, um sie symbolisch seinem tschechischen Kollegen Milan Stovicek zu übergeben. Dies ist kein Geschenk, sondern eine Leihgabe mit der Bitte, sie ein Vierteljahr zu behalten und danach zusammen mit einer Botschaft nach Stadtbergen zu schicken. Von dort soll sie in gleicher Weise nach Brie-Comte-Robert und dann nach Bagnolo Mella fliegen, um am 10. Dezember des nächsten Jahres wieder in Olbernhau zu sein. „Nutzen wir unsere Zusammenarbeit, um den Menschen in unseren Städten deutlich zu machen, was es für ein Geschenk ist, in Frieden partnerschaftlich zusammenzuleben, zu arbeiten und sie zu animieren, einen kleinen persönlichen Betrag zur Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen in unserer Welt zu leisten“, schloß Dr. Laub seine Festrede mit einem herzlichen „Glück auf“!Stadtbergen ist in diese Partnerschaft eingebunden, wie Brie-Comte-Robert und Bagnolo Mella.1. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink hob in seiner Rede hervor, dass der Austausch zwischen den Städten und Gemeinden nicht zum politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Alltag gehört. Umso höher sei die Partnerschaft zwischen Litvinov und Olbernhau einzuschätzen, die nun mehr seit 1992 lebt. „Stadtbergen begleitet diese Partnerschaft mit Sympathie“ . Fink sieht darin einen Ausdruck vertieften Verständnisses zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn, einen Ausdruck des engen Zusammenwirkens, des Zusammenwachsens der Staaten Europas, zu den der Osten seit Jahrhunderten gehört. „Möge diese Partnerschaft, wie unsere anderen auch, ein Symbol des Friedens und der Freiheit sein und bleiben“, betonte der Stadtberger Bürgermeister. si