Eigenstaatlichkeit Bayerns als Fernziel: Bayernpartei hält Bezirksparteitag in Augsburg-Süd
„Natürlich hätten wir auch unsere Ausgaben, denken wir nur an die Straßen und Autobahnen, Aber wenn unser Land seine Eigenstaatlichkeit hätte, blieben uns jährlich 15 Mrd. Euro mehr übrig, weil wir die Abgaben an Berlin nicht mehr hätten.“ Florian Weber, der neue Landesvorsitzende der Bayernpartei ging in seinem Referat vor dem Publikum im vollbesetzten Nebenzimmer der Schießstätte ausführlich ein auf die Grundsatzforderung seiner Partei nach einem selbstständigen Staate Bayern. „Wir haben seit 1871 eine Medienberichterstattung, die deutsch-national ist; wir haben Politik- und Systemverdrossenheit“, stellte er fest und räumte ein, dass dies weitgehend verständlich sei. „Selbst wenn alle Augsburger gemeinsam etwas von Berlin wollten, dann sei die Reaktion dort allenfalls ein „Aha, Augsburg“; und in Brüssel gar würde es heißen „Augsburg? Wo ist das?“ In einem großen Staatswesen sei die Verantwortung des Einzelnen nicht mehr gegeben erklärte er und forderte die Dezentralisierung des Gesundheitssystems und der Energiepolitik. „Der Zentralisierungswahn muss ein Ende haben!“
Auch Bezirksvorsitzender Dr. Hermann Seiderer forderte eine Regionalisierung der Sozial- und Gesundheitssysteme und nannte die Punkte des von der Parteileitung vorgeschlagenen Wahlprogramms, unter anderem „Weg mit dem Soli! Über 1 Billion DM Förderung für die neuen Länder ist genug. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen; immer weniger Leistungen für immer mehr Beiträge. Bayern braucht eigene Versorgungssysteme. Ja zur Familie, Nein zur Gentechnik in der Landwirtschaft. Das bayerische Schulsystem erhalten; zurück zum G 9! Die Befürchtungen der Bayernpartei haben sich bestätigt, Man kann in acht Jahren nicht lernen, wozu man 9 Jahre braucht.“
Abschließend ergriff Florian Weber noch mal das Wort. Dass die Eigenstaatlichkeit Bayerns schon bald Realität werde, glaubt er nicht, aber „ein Modell sieht vor, dass alle Bürger, die eine gewisse Zeit in Bayern leben, wählen dürfen.“