Dirigent verabschiedet sich von den Symphonikern: Langer Applaus beim Serenadenabend im Bürgersaal

Dirigent verabschiedet sich von den Symphonikern: Langer Applaus beim Serenadenabend im Bürgersaal


Dirigent Roberto Seidel hat sich beim Serenadenabend im Bürgersaal vom Stadtberger Symphonieorchester verabschiedet. Zu viele andere Verpflichtungen machten es ihm auf Dauer unmöglich, weiterhin von München nach Augsburg zu pendeln, erläuterte Moderator Claus-Peter Damitz am Ende des Auftritts. Seidel hatte vor knapp zwei Jahren den Dirigentenstab übernommen und in der Folgezeit das Laienorchester zu großen Erfolgen geführt. In Anerkennung dieser Leistung erhielt er einen lang anhaltenden Applaus.Während des Konzerts agierte Seidel wie immer mit lockerer Eleganz und viel künstlerischem Feinsinn. Das Orchester und die Gesangssolisten Sylvia Rieser (Sopran) und Michael Suttner (Tenor) klangen in allen Passagen außergewöhnlich kultiviert. Mit dem temperamentvollen „Ungarischen Tanz Nr. 6“ von Johannes Brahms legten die Symphoniker los. Rieser und Suttner sangen sodann zwei Duette aus der Operette „Der Bettelstudent“ von Karl Millöcker und entpuppten sich hierbei als charmantes Sängerpaar, das sowohl stimmlich als auch mimisch die Liebesszenen glaubhaft darbot. Erster Höhepunkt des Abends war das Duett „Weißt Du noch, wie wir als Kinder gespielt?“ (aus der Operette „Der Vetter aus Dingsda“ von Eduard Künneke), das eine ähnlich magische Anziehungskraft wie Ravel‘s „Bolero“ entfaltete. Nach der Pause bekamen die Zuhörer eine große Dosis Walzer-Charme aus der Feder von Johann Strauß ab. Zunächst erklang die feurige Zigeunerbaron-Ouvertüre, auf die das schwelgerische Duett „Wer uns getraut“ folgte. Nicht fehlen durfte die Fledermaus-Arie „Mein Herr Marquis“, brilliant intoniert von Rieser. Das „Vilja-Lied“ und das Duett „Lippen schweigen“ (aus Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“), bei dem Suttner zu Beginn mit einem Geigen-Solo überraschte, rundeten den Konzertabend aufs Angenehmste ab. Das Publikum jedoch entließ das Orchester und die Solisten nicht ohne stürmisch umjubelte Zugaben – den „Radetzkymarsch“ und den „Donauwalzer“ von Johann Strauß.   Text/Bild: Daniela Ziegler