„… die Attraktivität unserer Stadt erhöhen.“ Beim Neujahrsempfang appelliert Stadtbergens Erster Bürgermeister an Gemeinsinn der Bürger, hält Rückblick und Vorausschau

„… die Attraktivität unserer Stadt erhöhen.“ Beim Neujahrsempfang appelliert Stadtbergens Erster Bürgermeister an Gemeinsinn der Bürger, hält Rückblick und Vorausschau

„Wenn‘ so schon losgeht …“, kommentierte Bürgermeister Paul Metz seinen kleinen Versprecher „zum Neujahrsempfang 2011“ bei der Begrüßung der Gäste im Bürgersaal. Doch dann war’s auch schon vorbei mit der (wohl verständlichen) Nervosität des Stadtoberhaupts zu Anfang seiner ersten Neujahrsansprache in seinem neuen Amt. In weiten Teilen frei sprechend, nicht am Rednerpult, sondern mit Headset vor einer Powerpoint-Präsentation stehend, fesselte er die im Bürgersaal dicht an dicht stehenden und sitzenden Bürger mit einem Überblick über die Ereignisse des – nicht zuletzt wegen der Bürgermeisterwahlen – aufregenden vergangenen Jahres. Apropos: seine Mitbewerber um den Posten hatte Metz ebenso eingeladen, wie Altbürgermeister Dr. Ludwig Fink, alle waren gekommen, auch die Landtagsabgeordneten Max Strehle, Bernd ­Kränzle, Dr. Simone ­Strohmayr, Landrat Martin Sailer, Bezirkspräsident Karl ­Michael Scheufele
Im Vorfeld seines Rückblicks auf ein arbeitsreiches Jahr (63 Sitzungstermine, 625 gefasste Beschlüsse,…) mit markanten Ereignissen (Unglück von Fukushima, Wechsel an der Stadtspitze, Aufstieg der Baketballer …), empfahl Metz, negative Dinge nicht überzubewerten und daraus Unzufriedenheit abzuleiten, allerdings dürfe man auf keinen Fall Probleme schön reden oder über offenkundige Defizite hinwegsehen. Er selbst frage sich bei allen Entscheidungen, ob er sich so verhalte, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren könne und ob er nichts unterlasse, was für die Stärkung einer gerechten und solidarischen Gemeinschaft von ihm verlangt werden könne. Ihm liege der Zusammenhalt in der Gesellschaft, der „soziale Kitt“ am Herzen und er rief dazu auf, sich über seine Mitmenschen Gedanken zu machen, auf den andern zuzugehen, wenn dieser der Hilfe bedürfe.
Welch enorme Arbeit die einzelnen Ämter der Stadtverwaltung – auch im sozialen Bereich – zu bewältigen haben, machte Metz mit etlichen Zahlen deutlich: 162 Gewerbeanmeldungen, 118 Gewerbeabmeldungen, 1.066 Zuzüge, 908 Wegzüge, 1522 Ausweise, 143 Anträge auf Rundfunkgebührenbefreiung, 171 auf Wohngeld, 77 auf Sozialhilfe, 266 Rentenanträge, Parkausweise, Stadtausweise …
Von den 66 Eheschließungen hatte Paul Metz kraft seines Amtes einige höchstpersönlich vorgenommen und er versicherte ins Publikum hinein: „Also, wenn jemand heiraten möchte – ich stehe zur Verfügung!“ Womit der selbst noch Unverheiratete im Saal für Heiterkeit sorgte.
Für Optimismus sorgte Metz mit einer umfangreichen Auflistung der Ziele und Visionen für 2012 und darüber hinaus: Umbau der Parkschule für Mittagsbetreuung, Sanierung der Lüftungsanlage im Hallenbad, energetische Sanierung im Kindergarten Reiterweg, Sanierung der Straßenbahngleise mit barrierefreiem Haltestellenumbau, Fußgängerschutzanlage bei der Leopold-Mozart-Schule, Beschaffung eines neuen Mehrzweckfahrzeugs …
„Ich möchte unserer Stadt Stadtbergen den finanziellen Handlungsspielraum erhalten und ihre Attraktivität erhöhen.“ Dies sei das Ziel für dies Jahr und auch die kommenden Jahre, so Paulus Metz, der sich abschließend für einen lang anhaltenden Applaus bedanken konnte.„Ein Dankeschön an alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die zu dieser Gemeinschaft ihren Teil beitragen“
Die im Rahmen des Neujahrsempfangs für ihre Leistungen Geehrten, hintere Reihe, von links): Maria Doukas (engagierte sich für den Spielplatz im Virchow-Viertel), Susanne ­Holzhauser (gab den Anstoß dazu, dass sich Stadtbergen zur „gentechnikanbaufreien Kommune“ erklärte), Albert Geisenberger (der „Heidekümmerer“, seit acht Jahren mit jährlich bis zu 120 Arbeitsstunden im Einsatz für die Deuringer Heide), Christoph Schmid (startete und betreut federführend die Spendenaktion für Fukushima, die bis jetzt über 100.000 Euro erbracht hat, er bewältigte unzählige Veranstaltungen und Termine mit den Medien), Hans Breu (u. a. organisierte und fuhr er bereits mehrfach Hilfslieferungen nach Rumänien und Moskau, ist seit sechs Jahren für die Augsburger Tafel in Stadtbergen verantwortlich); vordere Reihe: Christine und Helmut Davids (sammelten seit 1991 bereits über eine Million Euro für das Hilfswerk von „nph Deutschland“ – siehe Beitrag rechte Seite oben); zwischen Stadtbergens 2. Bürgermeisterin Prof. Dr. ­Anita Pfaff und dem Ersten Bürgermeister Paul Metz: ­Ursula Goldmann-Posch (gründete 1999 mit neuen anderen Frauen den „mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ – einem Verein mit heute 1.800 Mitgliedern und einem wissenschaftlichen Beirat aus 28 Brustkrebsexperten)
 Foto: Gunnar Olms