Beim Eintritt ins Rentenalter fasste der Deuringer Karl Poesl, Musiker der beiden Wonderboys, zwei Beschlüsse: Einmal den Unterarm tätowieren zu lassen und zweitens sich einen Zopf wachsen zu lassen, einfach aus Neugierde. Beides wurde realisiert und Karls linker Unterarm ziert der Schriftzug „Don’t think twice, it’s all right“ – sein Lebensmotto und zugleich Lieblingslied von Bob Dylan – und das Zöpfchen wurde länger … Doch nach einem Jahr wurde es zur Last, störte beim Motorradfahren, beim Zahnarzt, wie beim morgendlichen Blick in den Spiegel. Bei einem Gedankenaustausch mit Sängerin Monserl im Freibad Kutzenhausen, wurde beschlossen, das sorgsam gezüchtete Teil abzuschneiden. „Aber nicht umsonst, denn als Fan des tiergestützten Therapiezentrums „Ziegelhof“ des Bunten Kreises, an dem ich mehrmals pro Woche vorbei jogge, könnte ich ja was Gutes tun“, lacht Poesl. Und so kam es im Reese Garden beim 101. Jubiläumskonzert der Wonderboys mit dem Monserl, die wegen der sozialen Komponente spontan ihre Mitwirkung zugesagt hatte, zum radikalen Schnitt, das gehegte und gepflegte „Zöpfle“ fiel der Schere zum Opfer. Amerikanisch versteigert brachte es immerhin stolze 164 Euro ein, die Poesl auf 200 Euro aufstockte. Jetzt löste er mit dem Monserl sein Versprechen ein und übergab Claudia Cosack (rechts im Bild) vom Bunten Kreis die Spende nebst dem Zöpfchen im Bilderrahmen. Diese lustige Idee fand auch Therapiepferd „Robin“ ein Schwarzwälder Kaltblüter einfach zum Wiehern …
Text/Foto: Ingrid Strohmayr