… galt es, auch in Stadtbergen, anlässlich des 5. Jahrestages der Katastrophe in Fukushima
„Atomkraft – nein Danke!“ Warum dies gerade in Stadtbergen, an der japanischen Laterne ein Thema sei, machte Grünen-Stadtrat Paul Reisbacher bei einer kurzen Gedenkfeier von Grünen und Bund Naturschutz deutlich: „Stadtbergen pflegt seit über 40 Jahren eine Partnerschaft mit Fukushima. Deshalb sind uns die Ereignisse vor 5 Jahren besonders nahe gegangen.“ Nach einleitenden Worten an die rund 20 Teilnehmer der Gedenkfeier durch die Sprecherin der Grünen, Martina Bauer, stellte Reisbacher die rhetorische Frage „Brauchen wir Atomkraftwerke?“ Als Antwort darauf führte er an, dass vor 5 Jahren als Folge des Unfalls in Fukushima in Japan alle(!) abgeschaltet worden seien und Japan diese Zeit überlebt habe.
Und den Bezug zu Stadtbergen, das – in Hauptwindrichtung – gerade mal 40 Kilometer von Gundremmingen entfernt liegt, stellte Reisbacher nachvollziehbar her: Dort sei laut derzeitiger Planung der letzte Reaktorblock noch vier Jahre in Betrieb, erzeuge täglich 70 kg strahlenden Abfall, von dem bis jetzt kein einziges Kilogramm entsorgt sei.
Ein AKW aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts …
Reisbachers Forderung nach sofortiger Abschaltung des Reaktors verlieh auch Umweltaktivist Raimund Kamm Nachdruck. Er rekapitulierte die Vorgänge in Fukushima und die Folgen des Erdbebens und des Tsunami für das Atomkraftwerk (AKW) und widersprach den Anschauungen, solch eine Gefahr bestünde ja bei uns nicht: „Der Reaktor wurde in den 60er Jahren gebaut, da dachte noch niemand zum Beispiel an Terrorangriffe. Im Übrigen hat es auch in Mitteleuropa schon schwere Erdbeben gegeben. Wir haben hier Deutschlands gefährlichstes AKW – einen Siedewasserreaktor ohne Sekundärkreislauf. Und selbst wenn er abgeschaltet wird, müssen die Brennstäbe noch mindestens 5 Jahre lang gekühlt werden, in einem Abklingbecken, das nicht einmal innerhalb des Sicherheitsbehälters liegt.“
Gunnar Olms