„Der Staat kann und soll nicht alles allein machen“

von links: Die Vorstandsmitglieder Wolfgang Mayr-Schwarzenbach und Hans Scheiterbauer-Pulkkinen, Präsidiumsvorsitzender der AWO Schwaben, Dr. Heinz Münzenrieder, der neue Kreisschriftführer Kuno Dietrich, Kreisbüroleiterin Daniela Ziegler sowie Kreisvorsitzender Alois Strohmayr.

Kreis-Arbeiterwohlfahrt bietet Ferienfreizeit an

Neue Wege in der Ferienbetreuung von Schulkindern beschreitet die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Landkreis: Wie in der jüngsten Kreisausschuss-Sitzung im „Haus der Familie“ in Stadtbergen beschlossen wurde, gibt es nun auch an Pfingsten ein AWO-Angebot. Die Freizeit vom 31. Mai bis 5. Juni ergänzt die bisherige Kindererlebniswoche in den Sommerferien (heuer vom 30. August  bis zum 4. September). Veranstaltungsort ist das Jugendhaus Reischenau in Dinkelscherben. Das bunte Programm richtet sich an Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren und,  wird in Kooperation mit den erfahrenen Betreuern des Kreisjugendrings Augsburg-Land (KJR) entwickelt. „Auch an Pfingsten suchen viele Eltern eine Entlastung und Kinder das Abenteuer mit Gleichaltrigen.  Es gibt jedoch deutlich weniger Angebote als in den Sommerferien“, erklärte der AWO-Kreisvorsitzende Alois Strohmayr.
Gerd Pecher nahm die Neuerung sogleich auf ins Protokoll – eine seiner letzten Handlungen als langjähriger Kreisschriftführer. (Neuer Amtsinhaber wurde Kuno Dietrich, Ortsvereinsvorsitzender Adelsried) Pecher hatte seinen Posten auf eigenen Wunsch bereitgestellt, um sich voll und ganz seinen Aufgaben als neuer Vorsitzender der AWO Gersthofen widmen zu können. An die Sitzung schloss sich ein öffentlicher Vortrag zur AWO Schwaben als Verband und Unternehmen an. Präsidiumsvorsitzender Dr. Heinz Münzenrieder spannte hierbei einen historischen Bogen vom Gründungsvater ­Clemens Högg, der sich mutig gegen das Unrechtsregime der Nationalsozialisten gestemmt hatte, bis hin zur Errichtung der ersten Frauenhäuser vor 20 Jahren und der Gründung des AWO-Zentrums für Aidsarbeit Schwaben (ZAS)  zu einer Zeit, als es noch keine Hilfe für die stigmatisierten Betroffenen gegeben habe. Das Haushaltsvolumen beträgt pro Jahr ca. 125 Millionen Euro, davon stammen 60 Prozent aus öffentlicher Hand und 40 Prozent aus eigenen Mitteln, den Händen der Selbstzahler und sonstigen Einnahmen. Münzenrieder betonte ferner die Bedeutung der Wohlfahrtsverbände als Teil einer Bürgergesellschaft („Der Staat kann und soll nicht alles allein machen“), in der es auf Pluralität ankomme. Und zum Ehrenamt innerhalb der AWO Schwaben sagte der Präsident: „Ohne unsere Freiwilligen wären wir nur eine Verwaltungsgesellschaft für Altenheime und andere Einrichtungen. Ehrenamtliche bringen viel Erfahrung und Kreativität in die Arbeit ein, sie dürfen aber kein Notnagel in den sozialen Einrichtungen und keine Sparkasse des Staates ein.“
Vorstandsmitglied Wolfgang Mayr-Schwarzenbach erklärte die Organisationsstruktur der AWO Schwaben mit seinen rund 3000 hauptamtlich Beschäftigten und weiteren 3000 ehrenamtlichen Helfern.  Aus seinem Referat ging hervor, dass die gemeinnützige bzw. mildtätige Arbeit des Verbands ein breites Spektrum an Leistungen und Einrichtungen abdeckt. Zu den größten  Tätigkeitsfeldern gehört die Altenhilfe mit knapp 2000 Mitarbeitern in 24 Seniorenheimen (2.150 Pflegeplätze), die Kinder- und Jugendhilfe mit  Vorstandsmitglied Hans Scheiterbauer-Pulkkinen, der ebenfalls der Ausschuss-Sitzung beiwohnte, an der Spitze und ca. 450 Mitarbeiterin in 40 Kindertagesstätten (mehr als 3000 Plätze) sowie die Behindertenhilfe des Sozialzentrums Neuburg mit ca. 200 Mitarbeitern.
Informationen zu den beiden AWO-Kinderfreizeiten mit der Möglichkeit der Anmeldung gibt es unter Telefon 0821-436624 (montags 9 bis 12 Uhr sowie mittwochs
10 bis 12 Uhr) sowie auf E-Mail-Anfrage unter info@awo-augsburg-land.de
Text/Bilder: Daniela Ziegler