Der orangene Engel von Stadtbergen: Bauhofmitarbeiter Daniel Kiechle hält seit Jahresbeginn die Straßen, Wiesen und Wege sauber |
Ein rasantes kleines Auto mit drei Rädern, ein Arsenal an Arbeitsgeräten und ein junger Mann mit ungebremstem Engagement: Bauhofmitarbeiter Daniel Kiechle sorgt seit Januar dafür, dass Wiesen und Wege in Stadtbergen sauber bleiben und von unterschiedlichstem Unrat befreit werden. Auf seinen flotten Touren durch die Stadt scheint es für den motivierten Stadtreiniger im wendigen Ape-Gefährt keinerlei Grenzen zu geben, doch die Brennpunkte sind ihm inzwischen gut bekannt: „Meine Haupteinsatzorte sind Straßenbahnhaltestellen, das Gewerbegebiet und die Bereiche an der B17“, erklärt der fröhliche junge Mann gutgelaunt. Ähnliche Arbeitsplätze für Hartz IV-Empfänger habe es bereits früher schon einmal gegeben, wie Bauhofleiter Josef Niedermair erzählt, doch diese mussten aufgrund von städtischen Umstrukturierungen wieder wegfallen. „Danach hatte es in Stadtbergen wirklich schlimm ausgesehen!“, erinnert er sich nachdenklich. Lohnen tut sich Kiechles Arbeit heute sicherlich wieder für alle Bürger der Stadt, denn an einem einzigen Tag bringt der junge Mann durchaus mal 1000 Liter achtlos weggeworfenen Unrat zusammen. Ob es auch in der kalten Jahreszeit etwas zu tun gibt? „D ies kommt ganz auf die Schneesituation an“, erklärt Niedermair, „aber Kiechle ist dann freilich auch im ganz normalen Winterdienst mit Schichtbetrieb eingebunden. Wichtig ist für uns im Bauhof, dass jeder alles kann!“ Kiechle darf zwar keine privaten Aufträge entgegennehmen, doch freuen sich die Bauhof-Mitarbeiter für jeden Anruf aus der Bevölkerung, der Hinweise auf Verunreinigungen öffentlicher Flächen und Verkehrswege gibt. Daniel Kiechle erhält eben schon den nächsten Auftrag, verabschiedet sich mit einem sympathischen Lachen und klettert rasch wieder in seinen Ape-Wagen, den Rollerfahrer liebevoll „Die Biene“ nennen. Eine fleißige Biene ist Kiechle zweifelsohne und Bauhofleiter Josef Niedermair hält große Stücke auf den ehemaligen Lehrling aus der Landwirtschaft: „Der Junge ist vorbildlich. Er fährt, er sieht, er macht. Manchmal lässt er sogar sein Fahrzeug stehen und läuft einen ganzen Kilometer zum Einsatzort!“ Und Niedermair weiß, wovon er spricht: „Ich bin jetzt seit 35 Jahren beim Bauhof tätig. Ich habe da einen Blick dafür.“ Genau wie Daniel Kiechle auch. Text/Bild: Thomas Hack