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Bahnpark Augsburg: Dampflokomotiven gehören längst noch nicht zum alten Eisen“Nacht der Giganten“ im Bahnpark |
Die Herzen von rund 800 Eisenbahnfans schlugen höher, als – mit rund 45 Minuten Verspätung – fauchend und pfeifend drei historische Schnellzug-Dampfloks samt Sonderzug mit 200 Reisenden aus Prag, in den Augsburger Bahnpark einfuhren. Bei den Lokomotiven handelte es sich um die zwei tschechischen Großdampfloko-motiven „Albatros“ und„Gräfin“ der Baureihe 475 und 498, gezogen von der Bahnpark-Museumsdampflokomotive 41 018.Den stählernen Giganten entstiegen rußgeschwärzte Lokführer und Heizer, die sich sogleich an die Wartung der Maschinen machten. Innerhalb von wenigen Minuten wurde der historische Bahnpark in ein Dampfbetriebswerk der 50er Jahre verzaubert. Die „Giganten“ rangierten dank des filigranen Fingerspitzengefühls der Lokführer rund um den begehrten alten Wasserkran, die Heizer kümmerten sich liebevoll um die Sofortversorgung der technischen Schwachstellen, mit dem Kohlekran wurde im Licht der Scheinwerfer Kohle für die Weiterfahrt gebunkert, abwechselnd rückten alle drei Loks in die Dampflokwerkstatt ein, um die nötigen Abschmierarbeiten durchzuführen. Während der Sonderzug für die Weiterfahrt zum Gotthard klargemacht wurde, musste die Museumslok vorerst auf Grund eines technischen Defekts im Triebgestänge im Bahnpark zurückbleiben. Je dunkler die kalte klare Nacht hereinbrach, wobei sich die meisten Gäste nach und nach zur Brotzeit in der großen Dampflokhalle, zum Austausch von Anektoden aus alten Dampflokzeiten und vor die Souvenirstände zurückzogen, desto mystischer wurde die Stimmung. Sie war geprägt durch Körbe, in denen ein Feuer loderte, unnachahmliche Dampflokgeräusche, emsig beschäftigtes Lokpersonal sowie große weiße Rauchwolken, die von bestem Brand in den Feuerbüchsen zeugten. Nachdem sich die Deutsche Bahn erst vor kurzem das Rauchen endgültig abgewöhnt hat, stellt sich die Frage, ob ein wenig Dampf und Ruß hier und da nicht doch seinen Reiz hat … (Daniela Ziegler)