Damit wir nicht den Kanal voll haben … oder er gar überläuft, baut Stadtbergen ein Rückhaltebecken |
Ein riesiges Abwasser-Rückhaltebecken zusammen mit einem neuen Kanalrohr entsteht derzeit auf Deuringens Flur; für eine Gesamtinvestiitonssumme von 1,770 Mio Euro. Ein wesentlicher Bauabschnitt ist bereits fertiggestellt und jetzt gab es Gelegenheit, die Großbaustelle zu besichtigen und sich Aufbau und Funktion dieser Anlage erläutern zu lassen. Eine Reihe von Investitionen?Es ist ganz schön investiert worden in Deuringen in den letzten Jahren? so 1. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink zu Beginn seiner Begrüßung, ?die Turnhalle wurde neu gebaut, der Kanal wurde vergrößert und erneuert, die Sandbergstraße wurde erneuert, es kam eine neue Wasserleitung und jetzt dieses Abwasser-Rückhaltebecken und der neue Hauptsammler.?Sicherheit auch fürs UmlandDass diese Baumaßnahme auch der Sicherheit des Neusässer Stadtteils Steppach dient, betonte Fink ausdrücklich an die zahlreich anwesenden Stadtratsmitglieder der Nachbarstadt gewandt. Zwar hätte nach Wunsch der Stadt Neusäß nicht nur für einen 5-jährigen, sondern gar für einen 20-jährigen Regen gebaut werden sollen, aber dass Steppach durch das Wasser aus Deuringen absäuft, sei nicht zu erwarten. ?Mir persönlich bräche es das Herz, sähe ich die Heimat meiner Kindertage in den Deuringer Fluten untergehen!?, bekräftige er.Ökonomie durch TechnikBei der anschließenden Baustellenbesichtigung erläuterte Ingenieur Andreas Endres vom gleichnamigen Ingenieurbüro die technischen und bautechnischen Details des Großbauwerks: ?Das 67 mal 34 Meter große Becken ist 2.50 Meter tief und dient dazu, das bei Starkregen mit 2.000 Litern pro Sekunde ankommende Wasser aufzunehmen und es langsam, mit 83 Litern pro Sekunde, ins Kanalnetz von Steppach weiterfließen zu lassen. Die vollkommene Entleerung 17 Stunden dauern, wobei Füllung und Entleerung von selbst gehen, also kein Pumpwerk eingesetzt wird.? Besonders wies Endres hin auf die flache Bauweise des Beckens, die eine aufwendige und kostspielige Sicherung der Böschung durch Spundwände unnötig macht. Nach der Fertiggstellung im Oktober wird von dem unterirdischen Bauwerk allerdings nicht mehr viel zu sehen sein.