Bergheims Bäume, Wald und Wege … Bürgergespräch mit Umweltreferent Rainer Schaal
Die Gelegenheit, lokale und stadtteilübergreifende Themen zu diskutieren hatten die Bergheimer Bürger, die der Einladung des CSU-Ortsverbandes zu einem Bürgergespräch gefolgt waren. Darin ging es den Veranstaltern auch darum, über den für Bergheim beschlossenen Bürgerwald zu informieren, was Forstamtsdirektor Hartmut Dauner auch ausführlich tat: in einem multimedialen Referat über Entwicklung und Bedeutung des Waldes auf Erden schlug er einen Bogen von Adam und Eva und der Erschaffung der Welt über das Mittelalter bis hin zu den staatlichen und Stiftungswäldern der Neuzeit. Dass hinsichtlich der Pro-Kopf-Bewaldung der Freistaat Bayern und Bayern und speziell in Augsburg gewissen Nachholbedarf hat, belegte Dauner mit entsprechenden Vergleichszahlen.
Mehr Waldbewusstsein
Wie der künftige Bürgerwald aussehe, der gegenüber des Bergheimer Baggersees entstehe, erklärte er anhand einer Planzeichnung, die auch zwei Flächen aufweist, die von Bürgern mit eigenen Bäumen bepflanzt werden können (Interessenten sollten sich möglichst bald an das Forstamt wenden). „Früher war es üblich, zum Beispiel bei der Eheschließung oder der Geburt eines Kindes einen Baum zu pflanzen“ erinnerte Umweltreferent Rainer Schaal, der auf ein allgemein besseres Verhältnis der Bürger zu ihrem Wald setzt.
Friedhof weniger grün?
In Augsburgs grünstem Stadtteil regt sich der Wunsch nach einem weniger bewachsenen Friedhof „Die Birken auf dem Friedhof gehören weg, die machen nur Dreck“ – damit meinte der Bergheimer Bürger die kleinen Blätter, die vom Grab zu entfernen mühsam sei, und derentwegen der sich zu Wort meldete. Weniger dagegen störe ihn der Ahorn an der Begrenzungsmauer. Den wiederum mag ein anderer Bürger nicht, der gleich dahinter wohnt und dem die Blätter in die Dachrinne fallen. Und auch die Thujahecke scheint wegen ihres unkontrollierten Wachstums unbeliebt zu sein. „Wenn die Bürger das wollen, machen wir die Bäume weg“ erklärte der im Publikum anwesende Werner Freder vom Friedhofsamt „aber dann sieht es halt recht kahl aus“, gab er zu bedenken.
Für deutlich mehr Grün um die Grabstätte herum würde ein anderes Projekt sorgen, das Rainer Schaal an diesem Abend ebenfalls ansprach: ein Friedwald, auch Ruhewald genanntes Stück Forst, das zu Bestattungszwecken dienen könne, und das in Wellenburg denkbar sei. Die klassische Erbestattung finde immer seltener statt, mit dem Anlegen so genannter Naturgräber, wie es sie im Westfriedhof bereits gebe, werde sich die Verwaltung früher oder später befassen müssen, erklärte er.
Weitere Themen waren an diesem Abend der Radweg nach Wellenburg, der trotz der klammen städtischen Haushaltslage jetzt kommen werde, versicherte der CSU-Kreisverbandsvorsitzende Tobias Schley. Immerhin koste allein die Herstellung des rund einen Kilometer langen Weges den Steuerzahler rund 500.000 Euro; hinzu komme die Kaufsumme für den Grund – die jedoch nicht genannt wurde.