Joana Artz (16) feiert Erfolg mit Piratenroman
Während andere Jugendliche gerne mal spannende Romane lesen, hat die 16-jährige Joana Artz aus Wellenburg ein ganz anderes Hobby: Sie schreibt sie selber! Mit ihrer ungewöhnlichen Piratengeschichte „Ende der Rebellion“ hat sie schließlich auch die Kritiker überzeugt und das Buch ist nun seit einigen Wochen auf dem Büchermarkt erhältlich.
Ein gutes halbes Jahr hat die Halbportugiesin für die 228 Seiten des Romans benötigt. Ihr Vater Peter Artz war zunächst ein wenig skeptisch, als Joana davon sprach, ihr Manuskript veröffentlichen zu wollen. Letztendlich aber vertraute er seiner Tochter und hat auch am Text nichts mehr korrigiert. Die junge Autorin ließ sich ohnehin von niemandem beirren und schickte das Manuskript zuversichtlich an den Rediroma-Verlag, der das Buch dann tatsächlich auch in kürzester Zeit veröffentlichte.
Wie Joana zum schönen Hobby der Schreibkunst gekommen ist? Zum einen, weil sie im Schulfach Deutsch ausgezeichnete Noten hat, andererseits, weil ihr in den Sommerferien schlichtweg langweilig war. Und Langeweile kommt in ihrem Roman wahrlich keine auf: „Die Zeit der Piraten ist viel spannender als die Gegenwart“, erzählt Joana fröhlich. Doch während sich andere Geschichten dieser Art immer um Männer und deren verzweifelte Schatzsuche drehen, ist Joanas Buch völlig anders aufgebaut: „Es geht um ein Mädchen und um den Krieg in Amerika.
Ich habe sehr viel über die Zeit von 1620 recherchiert und mich angestrengt, alles so realitätsnah wie möglich zu beschreiben.“ Nett ist auch, wie sie diese Epoche überhaupt festgelegt hat: Ursprünglich sollte der Roman im 15. Jh. spielen, doch die eine oder andere beschriebene Waffe war damals noch gar nicht erfunden. „Ich hab dann einfach nochmals 100 Jahre draufgelegt“, berichtet Joana gutgelaunt. Mit spannenden Ereignissen geht es dann auch von Anfang an gleich richtig zur Sache, denn Joana schätzt es nicht, wenn seitenlange Landschaftsbeschreibungen die Lesefreude schmälern. „Ich schreibe lieber jugendlich“, sagt sie selbstbewusst.
Ob das Mädchen gerne selber in der Zeit der Piraten leben würde? Joana gesteht lachend: „Oh Gott, eigentlich überhaupt nicht. Man ist heute schon froh, wenn man nicht gleich immer sofort umgebracht wird. Piraten sind schließlich nicht gerade über Blumenwiesen gehüpft oder haben erstmal alles ausdiskutiert.“
Trotz des großartigen Anfangserfolgs ist das Mädchen auf dem Boden der Tatsachen geblieben und versteckt sich keineswegs vor den Schwierigkeiten des zukünftigen Lebens: „Den Autorenberuf auszuüben, ist sehr schwierig.“ Später als Journalistin zu arbeiten, könne sie sich dagegen sehr gut vorstellen. Joana hat dennoch bereits mit einer Fortsetzung des Romans begonnen und arbeitet zeitgleich auch noch an einem dritten Buch. Dieses ist in der Zukunft angesiedelt und wird zahlreiche gesellschaftskritische Noten beinhalten. Joana möchte über den Inhalt noch nicht zu viel verraten, doch es wird um das Ende der Energieressourcen, die Flucht von der Erde und die tragischen Ereignisse in einem militärischen Umerziehungslager gehen. Sozialkritische Untertöne sind aber bereits schon im ersten Buch vorhanden, denn selbst der Titel ist zweideutig gewählt, wie die Jungautorin erklärt: „Zum einen geht es um die Rebellion in Amerika, zum anderen aber auch um die ganz persönlichen Probleme der Hauptfigur.“
Das Buch „Ende der Rebellion“ von Joana Artz ist empfohlen ab 14 Jahren und kann in jeder Buchhandlung bestellt werden und der Gögginger Buchladen Pfiffigunde hat es bereits in sein Sortiment mit aufgenommen . Text/Bild: Thomas Hack