Aus der Versenkung geholt: Symphonieorchester Stadtbergen lässt Walzer eines Neusässer Komponisten aufleben

Aus der Versenkung geholt: Symphonieorchester Stadtbergen lässt Walzer eines Neusässer Komponisten aufleben


Uraufführungen gehören sicherlich zu den Besonderheiten in der Musikszene. Die Besucher des Bürgersaals sind nun zu Zeugen einer solchen geworden, denn bei seinem Konzert zum neuen Jahr hat das Symphonieorchester Stadtbergen unter der Interimsleitung von Heinz Dannenbauer einen Walzer nach 35 Jahren des „Schubladen-Daseins“ aufleben lassen. Der Schöpfer, Dr. Heinz Korn, saß im Publikum. Der 90-Jährige, der bis zu seinem Ruhestand in Neusäss als Tierarzt praktizierte, lobte die Darbietung, die auch bei den anderen Zuhörern gut ankam.Mit Kompositionen von Johann Strauß und Franz Léhar verweilte das Orchester eine Zeit lang bei der leichten Muse. Unter dem Programmtitel „Nicht nur Musik aus Wien“ erklang zudem viel Zeitgenössisches aus nichtösterreichischer Feder, darunter Werke von Aaron Copland, Phil Woods und Therese Brennet. Als Solisten glänzten hierbei einige junge Talente aus dem Schülerkreis von Heinz Dannenbauer, die in der Vergangenheit bei Musikwettbewerben wie „Jugend musiziert“ bereits erste Plätze belegt hatten. Über den Applaus durften sich Sarah Hübner (Violine), Marisa Metzger (Klavier) und Christian Gastl (Saxophon) freuen. Mit den Worten „Wien hätte ihn gerne, doch Stadtbergen hat ihn“, kündigte Moderator Wulf Scherm sodann den Bratscher im Orchester, Johann Borowitza, an. Für seinen von einem Streichquintett untermalten Soloauftritt griff der ehemalige Oppelner Philharmoniker zum Akkordeon, das beim eigenen Arrangement der Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé so eindrucksvoll erklang, dass das Publikum nach einer Zugabe verlangte. Mit beliebten Kompositionen aus der Ragtime- und Bluesepoche unterhielt zudem das Bläserensemble des Symphonieorchesters Stadtbergen, das damit seinen ersten öffentlichen Auftritt erfolgreich absolvierte. Für die gesangliche „Würze“ sorgte der Chor „cantio augusta“, der von Dannenbauer musikalisch betreut wird. Das Orchester sucht übrigens neue Mitglieder, insbesondere Streicher. Näheres ist unter Telefon (0821) 7934-81 bzw. -85 zu erfahren. Text/Bilder: Danuela Ziegler