
Die wohl bekannteste Ode (Ballade) an den Herbst …
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Stadtberger,
mussten Sie als Kind auch jenes berühmte Gedicht von „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ lernen? Mit allen Strophen? So erging es auch mir – und leider kann ich heute außer den ersten Reimen keine weiteren Zeilen mehr erinnern. Es ist von Bildsprache und Poesie her einfach ein zauberhaft schönes Gedicht, die wohl bekannteste deutsche Ballade auf den Herbst und die Birne.
Ich darf hier mal meinen Lieblingsabschnitt, die ersten zehn Zeilen, zitieren, die es mir als Dreikäsehoch besonders wegen des fremdartigen, nichtbayerischen Dialekts angetan hatten:
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbsteszeit
und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«
(Theodor Fontane)
Dabei ist die Birne gar nicht das Lieblingsobst der Deutschen. Laut Statistik – und da sind sich mehrere Quellen einig – liegt der Apfel in der Beliebtheit vorne, gefolgt von Erdbeeren und Banane. Leider sind insbesondere Apfel und Erdbeeren oft pestizidbelastet.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Liste der sogenannten „Dirty Dozen“ und der „Clean 15“ – ja, auch wenn der Wechsel von der Romantik zur Pestizidbelastung unserer Obst- und Gemüsesorten etwas hart ist. Die Environmental Working Group (EWG) gibt jährlich einen Einkaufsratgeber heraus, der Einblick gibt, welche Produkte man vorrangig aus ökologischem Anbau konsumieren sollte und welche auch aus konventionellem Anbau verzehrt werden können.
Besonders pestizidbelastet waren im Jahr 2024 insbesondere Erdbeeren, Spinat, Grünkohl/Senfkörner, Weintrauben – und an achter Stelle auch Äpfel. Am leichtesten hat man es wohl, wenn man den Apfel aus eigenem Anbau essen kann. Dafür bieten sich eine Vielzahl von Apfelsorten an, bei denen vor allem die alten Sorten durch gute Angepasstheit an unser Klima, einen höheren Vitamingehalt und eine bessere Resistenz gegenüber Schädlingen punkten können.
Wie wäre es mit einem Apfel- oder Birnenbaum in Ihrem Garten?
Herbstliche Grüße
Ihr
Paulus Metz
Erster Bürgermeister