Ein Besuch vor Ort im „Hotel Helena“ in Stadtbergen
Kaum ein Thema bewegt die Menschen in Deutschland im Augenblick mehr als die Situation der Asylbewerber und Flüchtlinge. Auch in den Landkreisen und natürlich auch nach Stadtbergen kommen immer mehr Menschen aus anderen Ländern. Sie suchen ein Leben in Sicherheit und Freiheit – ohne Krieg und Gewalt.
„Wir müssen diesen Menschen dringend helfen. Sie kommen überwiegend aus Staaten, in denen ihre Existenz bedroht ist“, mahnt Simone Strohmayr vor allem mit Blick auf aktuelle, Besorgnis erregende Tendenzen in der Politik. Denn hinter den vielen Zahlen steht nach Ansicht der SPD-Landtagsabgeordneten vor allem eines – ein jeweils bewegendes Schicksal.
Gemeinsam mit SPD-Stadträtin Anita Pfaff machte sich Simone Strohmayr, die auch Stadträtin in Stadtbergen ist, ein Bild vor Ort in der Unterkunft Hotel Helena. Dort traf sie auf Menschen, die die Gäste freundlich aufnehmen. Insgesamt sind 26 Asylbewerber hier an der Bauernstraße untergebracht. Laut Landratsamt werden zudem auf dem Grundstück neben der Landwirtschaftsschule zur Zeit fünf Wohncontainer errichtet. Bis voraussichtlich Ende des Jahres können die Asylbewerber einziehen. Die Unterkünfte werden wie in Königsbrunn und Gersthofen nun schrittweise mit bis zu 32 Personen pro Haus bezogen.
Mitte November zogen die ersten 17 Bewohner in die Anlage ein – bis Ende des Jahres werden es circa 80 sein. „Um diesen Hilfe suchenden Frauen, Männern und Kindern eine sichere Zuflucht zu bieten, müssen wir alle gemeinsam zusammenhalten und helfen. Besonderer Dank gebührt in diesem Zusammenhang den Ehrenamtlichen“, sagt Strohmayr.
Aber die Ehrenamtlichen dürfen nicht alleine gelassen werden. Deswegen war es wichtig, dass die Stadt eine Initiative der SPD umsetzte und eine Koordinierungsstelle geschaffen hat.
In diesem Juni hatte die SPD gemeinsam mit Bündnis 90 / Grünen beim Runden Tisch Asyl eine Koordinierungsstelle gefordert, die bei der Stadt angesiedelt ist. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde ein entsprechender Antrag an den Stadtrat gestellt.
„Langfristig brauchen wir eine Organisation der Koordinierung in Stadtbergen“, fordert Strohmayr. Darüber hinaus sollten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer durch Weiter- und Fortbildung in der Sozialberatung und Sprachkursen unterstützt werden. „Hier sind auch die Wohlfahrtsverbände und der Landkreis gefordert, Konzepte für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe zu erarbeiten“, so die SPD-Politikerin weiter.
Und noch ein weiteres Anliegen: Unter den Menschen, die jetzt nach Deutschland kommen oder bereits hier angekommen sind, befinden sich viele Kinder. „Nirgendwo lernt man so unkompliziert eine Sprache wie im Kindergarten oder in der Schule“, bemerkt die SPD- Fraktionsvize. Das ist die wichtigste Voraussetzung für eine schnelle Integration.
Deshalb sei es wichtig, dass die Kinder von Asylbewerbern und Flüchtlingskinder so schnell wie möglich in Kindertageseinrichtungen kommen und dort auch den ganzen Tag betreut werden. Einen entsprechenden Antrag hat Strohmayr an den Stadtrat in Stadtbergen gestellt.
Demnach muss der Stadtrat für Kinder von Asylbewerbern und Flüchtlingskinder Möglichkeiten schaffen, dass sie an der Nachmittagsbetreuung im Kindergarten und am Mittagessen teilnehmen können. Das gilt ebenso für die Betreuung in der Schule sowie für Hausaufgabenhilfe.
„Wir dürfen keine Mühe scheuen und müssen schauen, wie die Kosten von den Kommunen übernommen werden können“, schließt Simone Strohmayr. Denn auch bei den Kindern von Asylbewerbern und Flüchtlingskindern gelte: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nie so schnell. Je früher man also damit anfängt, umso besser.