„Ahnenforscung – ein faszinierendes Hobby“. In einem Kurs des Kulturkreises Haunstetten erklärten Fachleute Vorgehensweise und „Handwerkszeug“ für erfolgreiche Grabungen in der persönlichen Vergangeheit

„Ahnenforscung – ein faszinierendes Hobby“. In einem Kurs des Kulturkreises Haunstetten erklärten Fachleute Vorgehensweise und „Handwerkszeug“ für erfolgreiche Grabungen in der persönlichen Vergangeheit


An den Beginn des Kurses (zwei Abende) stellte Manfred Wegele, Landesvorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde (BLF), wie die meisten Familienforscher und –forscherinnen beginnen: Sie befragen Eltern und Großeltern, animieren sie zum Aufschreiben von Erinnerungen, beschriften Fotos und sichern alte Unterlagen wie Tagebücher, Urkunden, Familienstammbücher, Ahnenpässe, Sterbebilder oder Reisebücher.Als Beispiel für ein Dokument, das einen Einblick in das Leben der Vorfahren gibt, präsentierte Wegele das Tagebuch seines Vaters aus der Zeit der Wanderjahre nach der Lehre. Es zeigt die Reiseroute und die Probleme der Wanderjahre. Mit derartigen Dokumenten komme, so der Referent,„Fleisch ans Gerippe“.Dokumente und NummerierungWegele stellte den Teilnehmern offizielle Urkunden wie Geburts-, Heiratsurkunde oder einen Meldebogen vor. Danach erläuterte Manfred Wegele an mehreren Beispielen den Unterschied zwischen Stammbaum, Ahnentafel oder Stammtafel. Die Kekulé-Nummerierung, die heute Standard ist und Geschlecht und Generation innerhalb einer Ahnentafel definiert, wurde ebenso an Beispielen erklärt. Kirchenbücher liefern die Grunddaten (Geburt, Hochzeit, Tod). In den so genannten Sponsalien findet man Einträge von „Aufgeboten“, die Hochzeit fand aber oft an einem anderen Ort statt. Kostenloses PC-ProgrammSehr gute Quellen, vor allem in der Frühzeit, sind die Kommunikantenregister in den evangelischen Kirchenbüchern. Sabine Scheller, Vorstandsmitglied des BLF stellte ein Beispiel von 1588 aus der Pfarrei Ehingen/Ries vor. Neben einzelnen Personen sind Paare, Familien und häufig auch noch die Magd oder der Knecht genannt, eben alle Personen des Haushaltes, die an diesem Tag am Abendmahl teilnahmen. Da die Bezeichnungen für die Sonntage oder Feiertage oder die Tage allgemein häufig in Latein sind, hilft interessierten Laien ein kostenloses PC-Programm, das Sabine Scheller vorstellte.Wichtig: Sicherungen!Neben verschiedenen Systemen zum Archivieren wurden auch diverse Ahnenprogramme, die es auf dem Markt gibt, diskutiert. Wegele erläutert sein System aus Ahnenprogramm und Familienblätter. Regelmäßige externe Sicherungen der Unterlagen auf dem PC sind sehr wichtig, betonte der Referent. Nach dem Kurs bestand die Möglichkeit, in verschiedenen Publikationen wie den BLF-CDs, im Schriftkundebuch, in Orts-Familien-Büchern, in der Archivalienkunde oder dem Ahnenforschungsheft für Anfänger zu stöbern.  Jutta Goßner