„Aber was für Ticker ist ein Politiker …?“: Neujahrsempfang der CSU Göggingen informativ und unterhaltsam

„Aber was für Ticker ist ein Politiker …?“: Neujahrsempfang der CSU Göggingen informativ und unterhaltsam


Im Hinblick auf Befindlichkeiten und Besorgnisse von Bürgern betonte Ingrid Fink, die Vorsitzende des CSU-Ortserbandes: „Wir stehen Ihnen immer als Ansprechpartner zur Verfügung, wir nehmen Ihre Anliegen ernst, Wir können aber niemandem den Schritt abnehmen, sich an uns zu wenden.“Als vor einigen Wochen der CSU-Ortsverband Göggingen und seine Vorsitzende Ingrid Fink das Programm des diesjährigen Neujahrsempfangs festlegten, konnten sie nicht ahnen, wie bedeutungs- und deutungsvoll Anfang des neuen Jahres ihre Entscheidung sein werde, diesmal in den Mittelpunkt der Veranstaltung keinen aus Wirtschaft oder Politik bekannten Festredner zu stellen, sondern: Kabarett, eine Synonym für die Freiheit des Wortes, quasi verbale Satire. Und die wurde in diesem Fall in musikalisch-gesanglicher Form am Klavier ausgeführt von Doc Tressel, dem in Göggingen unter dem Namen Dr. Wolfgang Tressel amtierenden Chefarzt der Geriatrischen Klinik der Hessing Stiftung. So ging es in seinem Vortrag natürlich auch um medi-zynische Themen und nicht vorrangig um Poliktik, wenngleich Doc Tressel beim Blick in den gut gefüllten Saal spontan feststellte: „Sind ja ganz schon viele hier – hoffentlich alle von der CSU, die absolute Mehrheit …“ Und der erste Titel war dann das Lied von Georg Kreisler „Was für Ticker ist ein Politiker?“, das mit der Vermutung endet „Eines Tages gibt’s den sicherlich nicht mehr“. Eine andere Zukunftsvision entwarf da Doc Tressel aus seiner medizinischen Sicht:. „Wenn die Bevölkerungsentwicklung so weitergeht, werden wir die Geriater die einzigen Ärzte sein, die überhaupt noch Patienten haben“. Die Methoden und Erfolge dieser seiner Fachrichtung verdeutlichte er in „70 Jahr‘, blondes Haar“, seines umgetexteten Liedes des kürzlich verstorbenen Udo Jürgens: „Damit ehren wir einen 80-jährigen, der es leider versäumt hat, rechtzeitig in die Geriatrie zu kommen …“Nach einigen kabarettistisch überzeichneten Beispielen des für Mediziner selbstverständlichen Umgangs mit menschlichen Gebrechen, unkonventionellen Heilmethoden und Pannen bei Operationen befasste sich Doc Tressel in seinen höchst unterhaltsamen Songs auch mit Marketing und Publicity womit sich der Kreis zur Politik wieder schloss, den OB Dr. Kurt Gribl dann in seinem Grußwort abrundete. Beim CSU Ortsverband Göggingen bedankte er sich für die Einladung, erklärte, dass er wahnsinnig gern nach Göggingen komme, und – an Ingrid Fink gewandt – sie sei ein besonders sympathisches und charmantes Exemplar der großen Familie. Er berichtete vom Neujahrsempfang im Augsburger Rathaus mit einer überwältigenden Besuchermenge. Es mache ihm Mut, eine Stadtgesellschaft haben, die bereit sei sich zu beteiligen, sich politisch zu interessieren. Zum Thema Hauptbahnhof gebe es Informationsveranstaltungen, so dass er nicht den Neujahrsempfang dazu missbrauchen wolle, erklärte der Stadtchef. Erwähnenswerter fand er die anstehenden Entscheidungen darüber, wie die Stadt die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken gestalten wolle; es sei nicht so, dass die Stadt Anteile an den Stadtwerken verkaufen wolle, betonte er. „Wir brauchen einen starken Energiesektor um den Öffentlichen Personen-Nahverkehr finanzieren zu können. Sie können sicher sein, wir verkaufen kein einziges Prozent unserer Anteile an den Stadtwerken!“  Text/Bilder: Gunnar Olms