Abschiedsveranstaltung „Jazz im Bahnpark“: Volldampf-Rhythmen |
In der Dampflokhalle im Bahnpark heizten „Jazzware Company“, „Mothers Pride“, „SBS – Country and more“, “Up 2 Date”, „JAM – Jazz and More“ und die “Lechtown Kneeoilers” einem bunten Publikum jeden Alters vor dem Winter noch einmal so richtig ein. Nächstes Jahr wird es die beliebten Jazz-Partys in wahrscheinlich noch größerem Umfang geben. „Das Leben genießen“ lautet die oberste Devise auf dem historischen Eisenbahngelände in Augsburg-Hochfeld bei Live-Musik und naturtrübem Original Dampfbier, das extra für den Bahnpark gebraut wird. Die Dampflokomotive 41018 und ihre Schwesterlok 44606 stehen startbereit auf ihren Stammgleisen unmittelbar neben den Gästen, der Blick schweift unweigerlich immer wieder dorthin. „Wir nutzen die loftige Atmosphäre der Dampflokhalle mit ihren hohen Wänden, in der früher Lokomotiven repariert wurden, für unsere Veranstaltungen“, so Bernd Dornach vom Bahnpark-Marketing. Damit komme Leben in die denkmalgeschützte Industriearchitektur, die sonst nur ein „totes Museum“ bliebe. Und schon kündigt ein schriller Pfiff die Abfahrt an – einmal New Orleans, zur Geburtsstätte des Jazz und zurück.Viele Stammgäste hat es wieder in das Industrie- und Kulturdenkmal im Osten Göggingens gezogen, um sich an den Klängen der Posaunen, Klarinetten, Trompeten, Gitarren und vielem mehr zu erfreuen, so auch Eva Hochgesand. „Ganz besonders toll an der Jazz-Veranstaltungsreihe fand ich den 50-jährigen Jubiläumsauftritt der Lechtown Kneeoilers, die auch heute wieder da sind.“ Und noch ein Highlight: zum großen Beauty-Event mit Verkaufsmesse kam vor ein paar Wochen sogar DJ Jondal vom Klassik Radio extra aus New York eingeflogen. Einen kleinen Ausschnitt aus seinem Repertoire zu geben, hat ihm so gut gefallen, dass er gleich bis drei Uhr morgens auf der Party geblieben ist. „Seine Musik ist einfach sensationell“, schwärmt Bernd Dornach. Nächstes Jahr wird es darum eine 3. Klassik Longue mit ihm im Bahnpark geben.Augsburgs Industriedenkmal vom Dornröschenschlaf wieder zum Leben zu erwecken, war ein hartes Stück Arbeit, „das in jedem Fall der Mühe wert war“, ist sich Bernd Dornach sicher, der für das Marketing des Bahnparks zuständig ist. Arno Wehrmann, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma, hat als Zeitzeuge den Verlauf des Projekts bis zum heutigen Tag auf Video dokumentiert. „Ich kenne das Areal noch aus der Zeit, als die Natur alles in Beschlag hatte.“ Derzeit sind 29 Staatsbahnen Europas eingeladen, jeweils eine historische Botschafterlokomotive als Dauerleihgabe nach Augsburg in das Rundhaus zu entsenden, das vor genau hundert Jahren als Lokschuppen für die Königlich Bayerischen Staatsbahnen erbaut wurde. Bereits eingetroffen sind die Repräsentanten aus Frankreich, Österreich, Schweiz und Slowenien. „Wir erheben den Anspruch, ein überregional betreutes Museum zu werden, das als europäisches Eisenbahn- und Kulturmuseum einzigartig ist“, erklärt Markus Hehl, Vorsitzender des Fördervereins Bahnpark. In den nächsten Wochen wird die Stiftung Bahnpark Augsburg mit städtischer Beteiligung ins Leben gerufen werden, verrät er. Daniela Dusold