Das kann ins Auge gehen …
Hinweise zum Thema Augenerkrankungen bei Heimtieren gibt unsere Tierärztin Dr. Eva Kauth
Augenverletzungen bei unseren Haus. und Heimtieren sind nicht nur mit Vorsicht zu behandeln, sondern auch und das ist besonders wichtig möglichst bald. Ob beim Durchstreifen von Feld, Wald und Wiese, beim Kontakt mit anderen Tieren oder unbeabsichtigte Einwirkung von außen durch Chemikalien, Rauch oder sonstige Luftverschmutzungen – es lauern überall Gefahren für Verletzungen am Auge.
Am häufigsten kommt es zu Entzündungen der Bindehaut oder Hornhaut oder zu Verletzungen durch Fremdkörper, wobei diese beiden Erkrankungen am Anfang oft gar nicht leicht zu unterscheiden sind, weil ein Fremdkörper im Auge auch immer zu einer Binde- bzw. Hornhautentzündung führt. Unsere Haustiere haben als Besonderheit eine zusätzliche Bindehautfalte, die sogenannte Nickhaut, die ihnen in solchen Fällen als Schutzmechanismus dient und sich über das Auge schieben kann. Es können auch Fremdkörper (Sandkörnchen, Pflanzenteile, Holz.-Metallsplitter) hinter die Nickhaut gelangen und dort versteckt die Hornhaut irritieren. Augenzwinkern, Tränen, „rotes Auge“ (meint entzündete Bindehaut) und Reiben mit der Pfote sind immer dringendene Gründe sofort eine tierärztliche Untersuchung vornehmen zu lassen, um nach der Ursache zu suchen und vor allem die richtige Therapie einzuleiten. Das falsche Medikament im falschen Moment wirkt sich am Auge besonders fatal aus und kann u. U. mehr schaden als helfen. So z. B. ist hier die berühmte Kamillenlösung absolut fehl am Platz, da ätherische Öle noch mehr reizen; hier leistet lauwarmes Wasser bessere Dienste. Die Augen sind für unsere „sprachlosen“ Tiere neben Nase und Ohren ein wichtiges Sinnesorgan, das es unbedingt zu erhalten gilt. Die konsequente und häufige Medikamentenabgabe in Form von Augentropfen oder -salben (4-6 Mal täglich ja nach Erkrankung) ist dabei unerlässlich.