Halle 116 – Erinnerungsort sichern und ausbauen
Donald Trumps autoritäre Ambitionen in den USA entsprechen nicht dem, was viele Augsburgerinnen und Augsburger über jahrzehntelange Erfahrungen mit Amerikanern hier vor Ort gemacht haben. Die Demokratien der Welt stehen unter Druck.
Mehr denn je müssen sie ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen. Nicht zuletzt gingen dafür in den letzten Wochen auch hier vor Ort viele Menschen auf die Straßen, um ein Zeichen gegen Antidemokrat*innen, Rechtsextremismus, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung zu setzen – ein großer Hoffnungsschimmer in diesen Zeiten.
Wir haben hier einen Ort, der kaum besser geeignet sein könnte, um den Weg vom NS-Regime zur Demokratie zu veranschaulichen. Die Halle 116 im Sheridan-Park in Pfersee ist ein einmaliger Gedenk-, Erinnerungs- und Bildungsort.
Einst Teil eines Außenlagers des KZ Dachau, waren hier rund 2.000 Zwangsarbeiter*innen untergebracht, die unter unmenschlichen Bedingungen für die Messerschmitt AG schuften mussten. Einige überlebten die Tortur nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von den in Augsburg stationierten US-Streitkräften als Bücherei und Werkstatt genutzt.
Dank des Engagements und der Unterstützung vieler Ehrenamtlicher konnten wir GRÜNE dazu beitragen, diesen geschichtsträchtigen Ort vor dem Abriss zu bewahren. Die Halle ist inzwischen im Eigentum der Stadt und Standort einer zeithistorischen Ausstellung. Vielen Dank an all diejenigen, ohne die das nicht möglich gewesen wäre! NIE WIEDER ist keine Selbstverständlichkeit!
Schritt für Schritt muss es nun mit der Entwicklung des Gedenkortes weitergehen, und es muss eine Trägerstruktur gefunden werden. Neben der Ausstellung braucht es mehr Raum für Veranstaltungen. Lassen Sie uns diesen Ort nutzen, besuchen und darüber sprechen – denn nur so können wir aus der Geschichte lernen und unsere freiheitlich-rechtsstaatliche Demokratie verteidigen, die heute in nie gekanntem Ausmaß herausgefordert wird.
PM Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN