Verbraucherinnen und Verbraucher wissen wenig über die moderne Rinderzucht. Der Verein „Unsere Bayerischen Bauern“ sorgt jetzt für Aufklärung. In einem neuen Video entlarvt Moderator Bernhard „Fleischi“ Fleischmann gemeinsam mit Vertreter/innen der Branche den Mythos von der Turbokuh. Dass dies auch ein Thema hier vor Ort im Augsburger Süden ist, dazu informierten wir uns auf dem Milchhof von Stephan und Juliane Stork:
Wie könnt ihr für die Nicht-Tierzüchter unter unseren Lesern die detaillierten Erklärungen des Vereins zu „Tinder für Rinder“ in Kurzform zusammenfassen?
Jede Kuh hat – wie alle Lebewesen –verschiedene Gene, die sie an ihre Nachkommen weiter vererbt. Da es nicht nur gute sondern auch weniger gute Gene gibt, werden diese anhand eines entsprechend ausgewählten Bullen ausgeglichen.
Wieso ist für das aufklärende Video genau euer Betrieb ausgewählt worden?
Der Verein „Unsere Bayerischen Bauern“ hat über den Zuchtverband einen Betrieb gesucht, die beim Dreh mitmachen. Da wir bereits bei der Anpaarungsberatung sog. „Tinder für Rinder“ teilnehmen und einen ziemlich neuen Stall haben, ist der Verband auf uns aufmerksam geworden. Dass unser Betrieb ausgewählt wurde, hat uns sehr gefreut.
Eurer Kundschaft ist es ja bekannt und auch im Video ist es zu sehen: das braun-weiße bayerische Fleckvieh. Weshalb habt ihr euch für genau diese Rasse entschieden?
Wir setzen ganz bewusst auf die Doppelnutzungsrasse Fleckvieh. Bei dieser Rasse können wir beide Geschlechter aufziehen. Die männlichen Kälber dienen der Fleischerzeugung. Dieses Fleisch wird in der Metzgerei meines Bruders verkauft.
Eine Besonderheit eures Betriebes ist ja auch die tierfreundliche Haltungsform in einem großen modernen Stall mit viel Bewegungsfreiheit für die Kühe, die zum Beispiel, wenn sie spüren, dass ihr Euter voll ist, selbständig den Melkroboter aufsuchen.
Stimmt, und die Milch gelangt sofort in einen Automaten, wo sie täglich für 1 € pro Liter selbst gezapft werden kann. Und da es eine unbehandelte Rohmilch ist, kann sie auch zum Käsemachen verwendet werden.
Interview / Fotos: Gunnar Olms