Macht mit! – Die Jugendkonferenz

Bevor es am 02.12.2022 zum ersten Jugendforum in der Stadt Augsburg kommt, finden in den 5 Sozialregionen in verschiedenen Stadtteilen vorbereitende Workshops mit jungen Menschen statt. Hier geht es vor allem darum, unterschiedliche Interessen auf- und ernst zu nehmen und allen jungen Menschen den Zugang zu Teilhabe und aktiver Beteiligung zu ermöglichen. Die Jugendlichen lernen in der Vorbereitung auf das erste Jugendforum Demokratie als Haltung und als Lebensform kennen und erkennen, dass Demokratie auf Interaktion und gemeinsam gemachten Erfahrungen beruht.

Die Mitarbeitenden des Juze am Schlössle in Pfersee sind seit über einem Monat in ganz Augsburg unterwegs und sammeln die Anliegen, Forderungen und Wünsche der jungen Augsburger*innen. Junge Menschen ernst nehmen, ihnen zuhören, sie zu politischer Beteiligung motivieren, das ist das Ziel der Workshops im Vorfeld. Hier werden auch Delegierte gewählt, die dann die Themen als Anträge ins erste Jugendforum einbringen.

Junge Menschen, setzen sich mit ihrer Identität und ihrer Identifikation mit ihrem Stadtteil auseinander. Sie reflektieren gemeinsam mit anderen Teilnehmenden ihre Einstellung zu Politik und Gesellschaft und tauschen sich über Zukunftsvorstellungen und Zukunftsanliegen junger Menschen im Stadtteil aus. Dabei lernen sie, andere Interessen als die eigenen zu akzeptieren und erkennen den Zusammenhang zwischen persönlichem Engagement und solidarischem Miteinander.

Am wichtigsten jedoch ist: die Teilnehmenden erkennen, dass sich einzumischen und mitzuwirken Spaß machen kann. Und dass es vor allem etwas bewirken kann. Wir sind gespannt und freuen uns auf das erste Augsburger Jugendforum am 02.12.2022 im Goldenen Saal im Rathaus. Macht mit!


Ein Jugendforum – was ist das?

Tanja Friedrich
Tanja Friedrich

Aus der uns zugesandten Pressemitteilung, mit dem Aufruf an die Jugendlichen in Pfersee, aber auch in anderen Stadtteilen, mitzumachen, wird irgendwie klar: mit parteipolitisch ausgerichteter Jugendorganisation hat es nichts zu tun. Aber Genaueres erfragten wir bei Tanja Friedrich, von der Regionalleitung West beim Stadtjugendring:
Für die Jugendlichen in Pfersee bist du die Ansprechpartnerin bei allem, was mit dem sich formierenden Jugendforum zusammenhängt – was können sich Außenstehende, zum Beispiel Erwachsene 😉 unter einem solchen Forum vorstellen?

Tanja: Ähnliches gibt ja schon in anderen Kommunen, da heißt es Jugendparlament, Jugendrat und ähnlich. Unser Forum setzt sich zusammen aus Delegierten, derzeit 35, es werden aber noch weitere Workshops abgehalten und die Zahl wird auf etwa 50 ansteigen, die dann zehn bis 15 Politikern und Politikerinnen ihre Anträge unterbreiten. Die werden von den Mitgliedern des Stadtrats aufgenommen und bearbeitet.

Das erfolgt aber nicht zwingend, wie etwa bei den Anträgen in Bürgerversammlungen –  wie siehst du die Chancen, dass sich der Stadtrat damit befasst?
Tanja: Das Ganze ist ja noch in der Erprobung; wir haben im Vorfeld Themen gesammelt und aufbereitet und ich bin sehr optimistisch, dass der Stadtrat die meisten Anträge annehmen und sich damit befassen wird.

Was macht das Forum speziell im Bereich Pfersee?
Tanja: Wir hatten bereits zwei Workshops mit Schülern und Schülerinnen der Hans-Adlhoch-Schule, da ging es um den öffentlichen Raum, den SheridanPark, um Wünsche nach überdachten Flächen, nach Beleuchtung. Es gibt auch Themen im Bereich Mobilität, Radwege von der Innenstadt aus nach Pfersee. Ich konnte auf jeden Fall feststellen, dass die Pferseer Jugendlichen super engagiert waren. Sie haben auf ihren Stadtteil geschaut, aber trotzdem die Gesamtstadt nicht aus dem Blick verloren.

Und was wünschst du dir ganz konkret für die Entwicklung des Jugendforums?
Ich wünsche mir, dass die Stadt Augsburg es nicht zu ernst betrachtet, so dass junge Menschen Freude und Spaß an Politik und Beteiligung haben und dass man versucht, die Dinge, die Antragsteller erbringen, so zeitnah umzusetzen, dass die jungen Menschen diese- Selbstwirksamkeit erleben und sich sagen, O.K.,wenn ich mich engagiere, passiert was, also werd‘ ich mich auch beim nächsten Mal wieder engagieren. In den Workshops erlebe ich immer, wie wichtig es ist, dass die jungen Menschen erkennen, dass Demokratie mehr ist als eine Staats- und Regierungsform, sonder so was wie die Haltung oder Lebenseinstellung.

Dann bedanke ich mich für deine Zeit und die Auskünfte und wir werden in der nächsten Ausgabe berichten, wie es gelaufen ist.
Tanja: Ich danke dir auch und werde dich auf dem Laufenden halten über die weitere Entwicklung des Jugendforums.

Interview: Gunnar Olms