Steppach: Neue Vorstandschaft für den TSV Steppach

Der Termin für die Hauptversammlung des TSV Steppach war hinsichtlich Corona mehrfach verschoben worden; dringende Entscheidungen wie die Vision „tsv2022.de“ oder die Sanierung des Sportheims der Fußballer, die den künftigen Weg des Sportvereins aufzeigen sollten, konnten somit lange Zeit nicht fallen.

Am 5. November 2021 fand die Hauptversammlung nun aber statt und bot allen Teilnehmern einen spannenden Abend. Wichtigster Punkt auf der Tagesordnung war dabei die Kandidatur von Siegfried Schmid und Rainer Christl für die Posten des Vorstands. Corona hat vielen Vereinen schwer zugesetzt, beim TSV Steppach allerdings lief es bereits davor länger schon nicht mehr gut. Und so kristallisierte es sich heraus, dass der Verein innerlich wie äußerlich dringend erneuert werden muss.

Auf der Suche nach einem neuen Vorstand, der den Verein wieder auf Vordermann bringen soll, ist man auf das Vereinsmitglied Siegfried Schmid gekommen. Schmid bringt Jahrzehnte lange Erfahrung im Sport, vor allem im Turnsport mit. Obwohl er in der Schweiz lebt, ist er durch Firma und Familie in Steppach noch bestens vernetzt. „Neben seinem Wissen und seiner Erfahrung bringt Siegfried Schmid zudem stets kreative Ideen mit, kann anpacken und hat vor allem einen angenehmen menschlichen Umgang“, erklärte Rainer Christl, der sich als zweiten Vorstand zur Wahl stellte.

Jetzt haben die Wahlberechtigten des TSV Steppach entschieden. Mit 109 Stimmen wurde Siegfried Schmid zum ersten Vorsitzenden gewählt, der bisherige Vorstand Tobias Wiesner erhielt 54 Stimmen. Zum zweiten Vorstand wurde der bisherige Abteilungsleiter der Fußballabteilung, Rainer Christl, gewählt. Mit dem neuen Führungsteam soll umgehend die Sanierung des Sportheims der Fußballabteilung angegangen werden. Die mangelnde Bereitschaft der bisherigen Vorstandschaft dazu hatte zu einem jahrelangen Streit innerhalb des Vereins geführt.

Schmid, der mit seiner Vision „www.tsv2022“ schon seit mehr als zwei Jahren die Problematik eines Mehrspartenvereins und auch entsprechende Lösungen dazu aufzeigt, will den Verein wieder auf 1.500 Mitglieder steigern, damit der TSV wirtschaftlich wieder gesunden kann. In der Vergangenheit hatte der Verein Jahr für Jahr an Mitgliedern verloren. Waren es im Jahr 2013 noch 1.253 Mitglieder, so fiel deren Zahl bis zum Jahresanfang 2021 auf nur noch 1.024 Mitglieder, davon nur 624 Erwachsene. Weniger Mitglieder, dafür mehr Schulden, so kann es nicht weiter gehen, deshalb ist Schmid bereit in die Verantwortung zu gehen.

Für die beiden neuen Vorsitzenden ist klar, dass der Verein ohne neue Schulden in die Zukunft gehen soll. Sie sind sich einig, dass der Verein dringend auf feste Füße gestellt werden und von innen heraus gesunden muss. Zusammen mit Christl will Schmid dem Verein aber nicht nur die nötige neue Struktur, sondern vor allem auch ein neues Herz geben. Zwingend erforderlich sehen Schmid und Christl es deshalb, den TSV Steppach schnellstens wieder zu beleben, dabei aber keine „Sperenzchen“ zu machen. Mit einem „neuen Herz“, einem Info-Point, einer Geschäftsstelle, einem Kraftraum und mehreren kleinen Kursräumen soll das Angebot in den vorhandenen Räumlichkeiten vorerst ausgebaut werden, bevor Neubaupläne gemacht werden, erklärt Schmid.

Die Abteilungen in sich funktionieren, allerdings ohne großes Miteinander, wie viele Abteilungsleiter bedauern. Ein angenehmer Umgang und Zusammenhalt zwischen Vereinsvorstand mit einem aktiven Vereinsrat und den Mitgliedern des Gesamtvereins werden deshalb besonders angestrebt. Darin besteht eine große Aufgabe, ebenso wie ein Konzept zur Mitgliederbindung zu erstellen oder übersichtliche Übungszeiten einzuführen. Weiter soll das Sportzentrum mit dem ein oder anderen neuen, interessanten Angebot im Sportprogramm auf den neuesten Stand gebracht werden. Ein Kraftraum, auch im Hinblick auf die Gesunderhaltung älterer Mitbürger, gehört zu jedem Sportverein der Zukunft.

Dringend verbessert werden soll auch Arbeit an Kindern in Qualität wie Quantität. Durch Präsenz etwa bei städtischen Veranstaltungen, wie dem Stadtfest Neusäß, soll letztlich auch die Außenwirkung des TSV Steppach gestärkt werden. Das Ziel der beiden neuen Vorstände ist ein Generationensportverein mit Herz, bei dem neben dem Sportangebot der Mensch in Mittelpunkt steht.

„Der TSV wird wieder der gesellschaftliche Mittelpunkt von Steppach, offen für Jung und Alt, mit einem vielseitigen Angebot, also eine Heimat für alle“, verspricht Schmid.

Text/Fotos: Jutta Kaiser-Wiatrek