Diese beiden Orte, die den wenigsten Lesern bekannt sein dürften, waren das Ziel der Wanderung und des Spazierganges des Seniorenbeirats Stadtbergen im August.
Der Pflegersee liegt nordwestlich von Garmisch etwa 200 Meter über dem Talgrund. Am Samstag, 10. August ging es mit dem Zug nach Farchant, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Die größte Sorge der Teilnehmer war, dass es nicht während der ganzen Tour regnen sollte, da schlechtes Wetter angesagt war. Doch abgesehen von 2 ganz kurzen Schauern konnte die Wanderung trocken bei angenehmen Temperaturen durchgeführt werden. Zunächst ging es eben über große Wiesenflächen, jedoch blieb die sonst von dort so großartige Aussicht auf das felsenreiche Wettersteingebirge den Wanderern durch die tiefliegenden Wolken verwehrt. Nach gut 1 Stunde hatte man die rund 150 Meter höher liegende Burgruine Werdenfels erreicht. Die Burganlage wurde um 1230 erbaut und war Verwaltungsmittelpunkt und Gerichtssitz bis 1632 der Grafschaft Werdenfels. Sie wurde vom Hochstift Freising mit sog. Pflegern besetzt. Diese verdienten allerdings nicht immer diesen Namen. Besonders grausam war der fürstbischöfliche Pfleger Caspar Poißl, der anlässlich sog. Malefitzreichstage in den Jahren 1590/91 51 Personen als Hexen, darunter auch 1 Mann bei lebendigem Leibe verbrennen oder rädern ließ. Im 17. Jahrhundert wurde die Burganlage aufgegeben und ein Großteil der Steine für die brocken Kirchen in Farchant und Garmisch verwendet.
Nach einer weiteren halben Stunde hatte man den etwa 50 Meter höher gelegenen karpfenreichen Pflegersee unterhalb der Steilwand des Berges Königsstand erreicht. Der ursprünglich kleine Teich wurde künstlich erweitert und diente zur Wasserversorgung der Burg Werdenfels. Heute gibt es am Pflegersee eine Badeanstalt und ein gutes Wirtshaus. Dort wurde Mittagspause gemacht. Der Rückweg ins Tal nach Garmisch erfolgte über den alpinen Kellerleitensteig und dem Kramerplateauweg mit schönen Ausblicken auf Garmisch-Partenkirchen mit der weithin sichtbaren Olympiaschanze. Bevor man in der Fußgängerzone des Ortes zum wohlverdienten Café einkehrte, besichtigte man noch im Zentrum von Garmisch 2 beeindruckende Straßenzüge mit blumengeschmückten historischen Häusern, die teilweise noch Elemente aus Holz aufweisen. Vor Abfahrt des Zuges riss die Wolkendecke plötzlich auf, so dass den Wanderern doch noch ein Blick auf die mächtigen Felsgebilde des Wettersteingebirges vergönnt war.
Der Forst Lindach ist im Westen von Augsburg und liegt im Dreieck von Biburg, Rommelsried und Horgau. Nachdem gleich 2 Spaziergänge wegen zu großer Hitze und hoher UV-Belastung ausfallen mussten, konnte der Spaziergang durch den Forst Lindach am Donnerstag, 29. August bei angenehmen Temperaturen durchgeführt werden. Während es am Vormittag noch trüb war, sorgte die Sonne zum Spaziergang für immer neue Lichteffekte beim Weg durch den Wald. Abwechslungsreich ging es immer wieder leicht bergauf und bergab durch reinen Laubwald, durch Mischwald und an einigen Punkten überwiegte der Fichtenbestand. Hinzu kam die wohltuende Ruhe abseits jeglichen Verkehrs und die reine Luft zum Atmen. Auf der Weiterfahrt zum Gasthaus Adler in Diedorf konnten noch 2 Störche auf einer abgemähten Wiese beobachtet werden. Im dortigen Biergarten waren sich die Teilnehmer einig, dass es ein schöner und erholsamer Ausflug war.
Raimund Strauch