Traditionell am Sonntagvormittag hielt der Turn- und Sportverein (TSV) Inningen seine Jahreshauptversammlung ab – die 121ste der Vereinsgeschichte. Zahlreiche Mitglieder waren der Einladung gefolgt, verzeichnete die Tagesordnung doch unter anderem turnusmäßige Neuwahlen und die Vorstellung des neu gegründeten Fördervereins. Ganz gefüllt war sie zwar nicht, die Josef-Miller-Halle an der Oktavianstraße, aber viele hatten bereits anlässlich der Einweihung der neuen Halle und beim Tag der offenen Tür ihr Interesse am Verein bekundet und sich über anstehende Neuerungen informiert.
„Mit Beendigung der Baumaßnahmen ist uns ein großer Stein vom Herzen gefallen“ fasste Jörg Weißenhorn, der Erste Vorstand des Turn- und Sportvereins (TSV) Inningen zusammen, was ihn und den Verein in den vergangenen fünf Jahren bewegt hat und was Vorstandschaft und Mitglieder gemeinsam bewegt haben: die Errichtung der neuen Turnhalle und deren Einweihung im April diesen Jahres – ein Markstein in der Geschichte des Vereins. Es seien anstrengende Wochen und Monate gewesen und er hoffe, dass beim nächsten Neubau, der ja statistisch alle 40 Jahre stattfinde, alle Anwesenden als Ehrenmitglieder dabei sein mögen. (Heiterkeit im Saal)
Ein anderer Stein allerdings lastet noch auf dem Verein: die im August erfolgte Neueinstellung des Hausmeisterpaares, die sich – so Weißenhorn in seinem Bericht – schon nach kurzer Zeit als Fehlgriff erwiesen habe; nachlassende Leistungen vor allem im Bereich der Gastronomie, schließlich das Ausbleiben von Pacht und Miete, das alles mache trotz großzügig eingeräumter Kündigungsfrist nunmehr die Räumungsklage ununmgänglich, bedauerte er. Viel Applaus gab es daraufhin für die Vereinsmitglieder, die inzwischen interimsweise die gastronomische Bewirtschaftung der Halle und auch die Bewirtung der Gäste der Jahreshauptversammlung übernommen haben. Obwohl auch die hausmeisterlichen Arbeiten von Vereinsmitgliedern sehr engagiert erledigt werden, stellt sich die Situation recht unbefriedigend und auch ein Stück weit beunruhigend dar.
„Wir haben’s geschafft, wir sind geschafft und a bisserl was müss mer no schaffen“ – damit ging Zweiter Vorstand Thomas Reh zunächst auf den Wunsch seines Vorredners ein: „Sag was zum Bau, aber net so lang!“ Eine Herausforderung, angesichts 5 Jahren Planungs- und Bauzeit, konstatierte Reh. Es sei interessant und nervig gewesen – zum Beispiel seien allein auf seinem Rechner 733 E-Mails zum Thema Bau gelandet. „Das Bauwerk steht, es sieht gut aus; ich kann nur sagen: nutzt es!“
Vor dem Hintergrund der Baumaßnahme und der daraus resultierenden Verbindlichkeiten durchaus beruhigend für alle Anwesenden im Saal: der von Schatzmeisterin Eva Oßwald vorgetragene Kassenbericht, dem die einstimmige Entlastung von Kassenwartin und Vorstandschaft folgte.
„Einstimmig“ – treffender kann auch die satzungsgemäße Neuwahl der gesamten Vorstandschaft und der Leiter nebst Stellvertretern der Abteilungen nicht beschrieben werden: gut vorbereitet und von Wahlleiter Peter Oßwald souverän durchgeführt, wurden alle 29 Positionen (per Akklamation), neu oder wiederholt besetzt. Im Amt bestätigt wurden 1. Vorsitzender Jörg Weißenhorn, 2. Vorsitzender Thomas Rheee, Schatzmeisterin Eva Oßwald, Geschäftsführerin Nicole Grella, Schriftführer Thomas Schreiber und Max Lupart, Kassenprüfer Christine Kimmerle und Barbara Rhee.
Persönlich vorgestellt haben sich der Versammlung die Abteilungsleiter der beiden neu gegründeten Abteilungen Badminton (Alexander Göttle) und Volleyball (Thomas Kühnel und Klaus Lauterbacher)
Neu gegründet hat sich auch der Förderverein des TSV Inningen, den sein 2. Vorstand,
Christoph Leiner vorstellte. Anlass dafür sei die Einstellung eines professionellen Trainers für die Turnabteilung gewesen: „Wir versuchen, auf diesem Weg finanzielle Mittel zu generieren, sowohl aus Spenden wie aus den Mitgliedsbeiträgen pro Person und Jahr in Höhe von 60 Euro, die – anders als die Sportvereinsbeiträge – steuerlich voll abzugsfähig sind.“
Bei der alljährlichen Sportlerehrung würdigte der Verein unter anderen die Leichtathletik-Frauen Sonja Keil, Larissa Bergmair, Leila Keegan und Yvonne Schmid für ihre Erfolge bei der 4 x 400-Meter-Staffel und Matthias Rhee, der bei der Weltmeisterschaft(!) im Fahnenhochwurf den 12. Platz erreicht hat.
Mit einem durchaus optimistischen Ausblick aufs neue
Vereinsjahr verabschiedete Jörg Weißenhorn die Mitglieder: Durch neue Abteilungen und Mitglieder sei bereits Leben in die Halle gekommen, in den Abendstunden sei sie bereits zu 70 Prozent mit Übungsstunden belegt; jetzt gelte es noch, die restlichen Zeiten auszufüllen. Neu sei auch, dass die Halle an Wochenenden zur Verfügung stehe, z.B. für Badminton, vielleicht auch für Fußballer.