Mit „Da drobn aufm Bergl“ eröffnete das Gesangsensemble „Marcantuli“ aus Neusäß musikalisch den Neujahrsempfang der CSU Pfersee. Der fand keineswegs aufm Bergl statt, sondern wie all die Jahre zuvor im voll besetzten Saal der Pfarrei Herz Jesu. Als Stellvertreter des Ortsvorsitzenden Bernd Zitzelsberger, der wegen einer schweren Knieverletzung nicht teilnehmen konnte, übernahm Dr. Markus Deurer die Begrüßung der Gäste:
Besonders freue er sich, dass der Europaabgeordnete und Bezirksvorsitzende der CSU Schwaben, Markus Ferber, an diesem Tag zum Thema Europa sprechen werde. An weiteren Rednern und Gästen begrüßte er den Hausherrn Stadtpfarrer Monsignore Franz Götz, Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, den Landtagsabgeordneten Johannes Hintersberger, den Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Rathaus Bernd Kränzle, den Bundestagsabgeordneten Dr. Volker Ullrich sowie die beiden CSU-Kreisvorsitzenden Leo Dietz und Andreas Jäckel, MdL, sowie – stellvertretend für alle Ehrenamtlichen – Michael Böving, den Kommandanten der Feiwilligen Feuerwehr Pfersee.
Im Stadtteil habe sich viel getan und tue sich viel, rekapitulierte Deurer und nannte die Erweiterung der Westparkschule, die Sanierung der Adlhochschule, die anstehende Neugestaltung des Platzes bei St. Michael und den Bau der Kindertagesstätte in Pfersee-Nord.
Monsignore Götz verwies in seinem Grußwort auf die lange Tradition des Neujahrsempfangs und die Möglichkeit, nicht nur Menschen zu treffen mit ähnlichen Ansichten hinsichtlich der Fragen unserer Zeit, sondern auch die Möglichkeit, sich zu vergewissern, worauf es ankomme; es gehe ja nicht nur darum, Wahlen zu gewinnen …
Mit Blick auf den anwesenden Europaabgeordneten erinnerte der Geistliche daran, dass bereits bei Errichtung des Grundgesetzes das Vereinte Europa in den Blick genommen worden sei. Und er zitierte abschließend Papst Paul VI: „Eine gute Politik ist eine herausragende Form der Nächstenliebe.“
Landtagsabgeordneter Johannes Hintersberger würdigte in seinem Grußwort die Leistung des CSU-Ortsverbandes, der alljährlich den Neujahrsempfang im Stadtteil umsetze, und seines Vorsitzenden Bernd Zitzelsberger, der in diesem Stadtteil die CSU repräsentiere und ein offenes Ohr habe für die kleinen und gro?en Dinge der Menschen, die hier arbeiten und leben.
„Wie viele Grußworte verträgt Pfersee?“, so die rhetorische Frage von Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl zu Beginn seines eigenen – eine angesichts des Interesses und der ungeteilten Aufmerksamkeit des Pferseer Publikums eigentlich obsolete Frage. Im Zuge einer Information über den Tags zuvor abgehaltenen Parteitag der CSU, der äußerst harmonisch verlaufen sei, sorgte der OB für gute Laune im Publikum als er Horst Seehofer zitierte: „Man verliert nicht sein Gesicht, wenn man eine wichtige Entscheidung rückgängig macht.“
Zu Augsburg und Pfersee betonte Gribl, die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt gehe nicht auf Kosten der Natur, so werde zum Beispiel dieses Jahr zwischen Sheridan Süd und Kriegshaber ein Park von insgesamt 60 ha Fläche den Bürgern zur Verfügung stehen.
Der Hauptredner des Tages, Europaabgeordneter Markus Ferber sprach über die Bedeutung der Europäischen Einheit und die Zusammenarbeit der Staaten, für die es keine Alternative gebe. Zum bevorstehenden Brexit erzählte er von Details, wie zum Beispiel, dass chronisch Kranke aufgefordert seien, sich mit Medikamenten einzudecken, das die Bürger größere Kühlschränke und Gefriertruhen kaufen um Vorräte einzulagern, eine große Firma hat ihre Werksferien vorverlegt, weil sie nicht weiß, wie es nach dem Brexit mit der Teilelieferung klappen wird.
Zum Thema Grenzen erinnerte er an die vielen Grenzen, die es in der Vergangenheit gegeben habe, etwa zwischen dem Ort Pfersee und der Freien Reichsstadt Augsburg. „Wir haben gelernt, Grenzen zu überwinden. Das heißt aber auch, dass wir in der Lage sein müssen, an den europäischen Außengrenzen zu kontrollieren. Das Grenzen haben aber auch eine Funktion wenn es um Sicherheit geht.“
Ein weiteres Thema, das Ferber in seiner Rede ansprach, war die duale berufliche Ausbildung, die dafür sorgt, dass in Augsburg, Schwaben, Deutschland, aber auch in Österreich, Luxemburg und Süddtirol nicht annähernd so hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht wie in den südeuropäischen Ländern. Und zum Abschluss seiner etwa halbstündigen Rede erinnerte er noch an den runden Geburtstag des Euro, der am 1. Januar 1999 eingeführt worden war, wenn auch noch nicht in Form von Scheinen und Münzen, sondern zunächst als Buchgeld: „Der Euro ist eine 20-jährige Erfolgsgeschichte!“, stellte er fest.
Und auch die Neujahrsempfänge des CSU-Ortsverbandes Pfersee eine Erfolgsgeschichte zu nennen ist wohl nicht übertrieben – erinnert sei hier an die zahlreichen namhaften Referenten in der Vergangenheit, wie Familienministerin Emilia Müller, Gerda Hasselfeldt, Dr. Peter Ramsauer, Wilfried Scharnagl, …
Einziger Wermutstropfen dieses Jahr: der rührige Ortsvorsitzende Bernd Zitztelsberger, der mit seinem Team die Veranstaltung wieder perfekt vorbereitet hatte, konnte selbst nicht dabei sein. Ihm von hier aus Gute Besserung! Text /
Fotos: Gunnar Olms