Stadtbergen 2011 – Auszüge aus meiner Haushaltsrede |
„Wir befinden uns im 2. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Auch dieses Jahrzehnt wird Entwicklungen zeitigen, die es zu erkennen gilt, wird Fragen aufwerfen, die es zu beantworten gilt, in der sogenannten großen Politik, wie auch in der sogenannten kleinen Politik, der kommunalen Politik. Glaube niemand, dass die furchtbaren Ereignisse in Fukushima nicht weltweit durchschlagen werden, nicht auch in Stadtbergen zu spüren sein werden. Die gesamte Energielandschaft wird sich ändern, nichts wird mehr so sein wie vorher…“„Das größte Projekt, das wir in den kommenden Jahren anpacken, die Gemeinschaftshalle, können wir uns leisten, weil wir in der Vergangenheit viel geleistet haben. Wir haben Grund und Boden erworben, vom Bund, nicht nur, aber auch im Hinblick auf diese Halle. Es gibt noch bebaubare Flächen in Deuringen, es gibt sie beim Fryar-Circle. Es gibt sie in der Fritz-Aichele-Farm und es gibt sie an der Dr.-Frank-Straße, wo wir jeweils unter schwierigen, in der Fritz-Aichele-Farm sogar unter schwierigsten Umständen zu erschlossenem baureifem Land gekommen sind…“„Es gab und gibt im Rat immer wieder Stimmen, die besagen, wir gehen mit dieser Halle ans Tafelsilber. Ich halte dagegen:• Das Tafelsilber ist nicht nur als Schmuck gedacht, sondern auch für den Gebrauch.• Wir haben das Tafelsilber tatsächlich erworben, um einen Teil davon zu versilbern.• Ich prophezeie: Aus unserem Tafelsilber, aus unserem Fundus an Grundstücken, werden Werte in Millionenhöhe übrig bleiben, die zur Rückführung unserer Schulden dienen.• Was gerne übersehen wird: Diese Halle verkörpert nicht nur einen materiellen Wert, sondern in hohem Maße einen gesundheitlichen, einen gesellschaftlichen, einen sozialen. Kinder und Jugendliche können Sport treiben ohne ständig an räumliche Grenzen zu stoßen. Senioren – eine Gruppe, die in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt – werden erleben, dass sich das Angebot gerade für sie erweitert. Nicht vergessen möchte ich auch den Spitzensport, der für unser Image als junge Stadt einiges leistet…“„Erziehung, Betreuung, Beschäftigung mit den Kindern und Jugendlichen verlagert sich immer mehr auf staatliche und gesellschaftliche Einrichtungen. Dieser Wandel hat geradezu Fahrt aufgenommen, in den Krippen, in den Kindergärten, in den Schulen, in der Jugendbegegnung, in den Vereinen. Diese Fahrt geht letztlich weg von den Familien, hin zu diesen Einrichtungen. Optimisten meinen, dass die in den Familien kürzer verbliebene Zeit dafür intensiver genutzt wird…“„Wir haben in den vergangenen Jahren die Voraussetzungen geschaffen, für ein prosperierendes Stadtbergen, trotz immenser Investitionen – ich nenne nur die großen: Sanierung und Bau von Kindergärten und Schulen, Dr.-Frank-Stiftung, Hochwasserschutz, Badsanierung, Straßenbahn, Grunderwerb, Gestaltung der Ortskerne, Bürgersaal, Jugendbegegnung, Gaststätte, Rückhaltebecken, Turnhalle in Deuringen, Tiefere Tieferlegung der B 17 und vieles andere mehr. Dazu konnten wir die Verschuldung, wie aufgezeigt, seit 2004 zurückfahren. Wir sind ohne Zweifel auf einem guten Weg. Lassen wir uns von diesem Weg nicht abbringen, sondern gehen wir ihn weiter, und zwar gemeinsam. Gemeinsamkeit macht stark, Uneinigkeit macht schwach…“ Dr. Ludwig Fink, 1. Bürgermeister der Stadt Stadtbergen