Rekorde beim vierten „Meisterschach mit Ustersbach“. 16 internationale Schachtitelträger aus sieben Nationen bei den internationalen Augsburger Schachturnieren vertreten. |
Die Teilnahme am VII. Internationalen Ibis-Accor-Augsburg Meisterturnier bzw. am III. Internationalen Senator-Max-Gutmann-Memorial Großmeisterturnier bedeutete für etliche namhafte Schachspieler ihre Augsburger Premiere: für die Bulgarin Adriana Nikolova, ihren Landsmann Velislav Kukov,den Österreicher Fred Wegerer,den Karlsruher Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens Raoul Strohhäker, den deutschen Großmeister Michael Prusikin und die jeweils ersten Repräsentanten ihrer Länder, den Griechen Spyridon Skembris und den Esten Kaido Külaots. Sie alle erklärten schon während des Turniers und erst recht anlässlich der Siegerehrung mit dem Vizepräsidenten des Bayerischen Landessportverbandes, Stadtrat Bernd Kränzle,ihre Begeisterung über die optimalen Augsburger Turnierbedingungen. Das glänzende internationale Renommee der Augsburger Meisterturniere, die seit 1993/94 durchweg im Hotel Ibis beim Königsplatz stattgefunden haben, wird nunmehr durch authentische Augenzeugenberichte in zwei weitere Länder weitergetragen werden. Selbstredend würden die oben genannten sieben neuen Augsburger „Botschafter“ jede weitere Einladung nach Augsburg liebend gerne annehmen.Den auf Initiative von Erhard Kißner zum vierten Mal gestifteten USTERSBACHER Getränken, mit einem Fässchen zum Turnierbeginn am zweiten Weihnachtstag, wurde während der gemeinsamen Abendessen und insbesondere am Abschlussabend ausgiebig zugesprochen.Zusätzliche Schmankerl für die internationalen Gäste waren ein Abend mit Voice4U im Gögginger Parktheater mit Ehrenkarten, gestiftet vom Schirmherrn des Großmeisterturniers, Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, und ein Empfang im Fürstenzimmer des Rathauses, den Bürgermeister Hermann Weber als Gastgeber gestaltete. Auch der Besuch des Goldenen Saales hat bei allen unvergessliche Eindrücke hinterlassen.Optimal aus Sicht des veranstaltenden Schachklubs 1908 Göggingen waren auch die sportlichen Ergebnisse der internationalen Wettkämpfe. Mit der 22-jährigen zierlichen Adriana Nikolova aus Sofia wurde nach der Österreicherin Eva Moser im Jahre 2002 schon die zweite Damengroßmeisterin des Schachweltverbandes in Augsburg gekürt!Adriana erspielte sich zusätzlich eine sogenannte Norm für den höher bewerteten Titel eines Internationalen Meisters der Männer. Der Spitzenspieler des Schach-klubs Kriegshaber, Helmut Wolfsteiner, der im vergangenen Jahr fast sensationell als erster einheimischer Spieler ein Meisterturnier in Augsburg gewonnen hatte, bestätigte seine vor Jahresfrist gezeigte Klasseleistung. Er musste zwar den beiden Großmeistern Eckhard Schmittdiel und Spyridon Skembris den Vortritt lassen, sein dritter Platz im Endklassement mit sechs Punkten – ohne Niederlage – bedeutete aber für ihn die zweite Norm für den Erwerb des Titels „Internationaler Meister“.Wolfsteiner braucht nun nur noch eine weitere Norm und muss seine internationale Spielstärkebewertung noch auf 2400 Elopunkte steigern, um in den exclusiven Klub der drei bisher einzigen Schwäbischen Meister Dr. Martin Klebel, Christoph Renner und Gregory Pitl (allesamt hervorgegangen aus dem immer noch einzigen Augsburger Bundesligaklub der 90er Jahre,dem SK 1908 Göggingen!) eintreten zu können.Sieger des stärksten jemals auf schwäbischem Boden ausgetragenen Schachturniers, des III. Internationalen Senator-Max-Gutmann-Memorial-Großmeister-turniers,(dessen Finanzierung zur Hälfte einem Zuschuss der Max-Gutmann-Stiftung zu verdanken ist) wurde der seit Jahrzehnten beste Spieler Litauens, Eduardas Rozentalis, der auch schon die nicht ganz so stark besetzten Großmeisterturniere 2004/05 und 2007/08 gewonnen hatte. Kurioserweise erreichte Rozentalis bei seinen drei Erfolgen mit 7,5 Zählern jeweils dieselbe Punktzahl – indessen 2004/05 aus elf Partien bei einer einzigen Niederlage gegen den Gögginger Gregory Pitl (für diesen der erste Schritt zum Titel Internationaler Meister!), 2007/08 ungeschlagen aus neun Partien und heuer aus zehn Partien bei einer Niederlage in der Schlussrunde,als Rozentalis schon als Sieger feststand.Zwischen dem 28. 12. 2004 und dem 5. 1. 2011 hatte der Vorkämpfer des Baltikums in Augsburg 27 Partien in Folge ohne Niederlage bestritten!Das Endklassement des fünften in Augsburg ausgetragenen Großmeisterturniers:1.Eduardas Rozentalis 7,5; 2.Kaido Külaots 7; 3.Michael Prusikin 6,5 4.Raoul Strohhäker 3,5; 5.Petar G. Arnaudov 3; 6.Lothar Arnold 2,5 Punkte.Der Endstand des 16. in Augsburg ausgetragenen Meisterturniers:1.Eckhard Schmittdiel 7; 2.Spyridon Skembris 6,5; 3.Helmut Wolfsteiner 6; 4.Adriana Nikolova 6; 5. Jan Rooze 5,5; 6.Velislav Kukov 4,5 ; 7.Klaus de Francesco 3,5; 8.Ludwig Deglmann 3; 9.Boris Grimberg 2,5 ; 10 Wegerer 0,5 Punkte.Die Berichterstattung über die Turniere im Bayerischen Fernsehen und im Bayerischen Rundfunk unterstreicht ihre weit überregionale Bedeutung für die bayerische Schachhochburg Augsburg.