19 Jahre RESTAURANT OASIS in Haunstetten: Treffpunkt für Menschen, die zu leben wissen / ein gastronomischer Stern im Süden Augsburgs

19 Jahre RESTAURANT OASIS in Haunstetten: Treffpunkt für Menschen, die zu leben wissen / ein gastronomischer Stern im Süden Augsburgs


Kontinuität in der Gastronomie, ein Restaurnat über einen Zeitraum von fast 20 Jahren in den selben Händen – das ist schon so bemerkenswert, dass wir uns für Sie, liebe Leser, mal nach den Hintergründen eines solchen Erfolges erkundigt haben:Frau Gantzou Sie haben das Restaurant OASIS in 19 Jahren zu einer bekannten und anerkannten Gastronomieadresse in Augsburgs Süden gemacht. Wie kamen Sie auf die Idee ein Restaurant in Haunstetten zu übernehmen?Mein damaliger Lebensgefährte und ich, wir hatten ein sehr schönes und gut gehendes Griechisches Restaurant in Holland aufgebaut. Danach wollten wir im Großraum München ein ähnliches Gastrounternehmen betreiben. Leider waren geeignete Objekte nicht so schnell zu finden. Aber nach einem Intermezzo in Bad Wörishofen fanden wir dann das jetzige OASIS im Süden Augsburgs, in Haunstetten. Und die unmittelbare Nähe zu einem bestehenden Griechen war eine bewusste Herausforderung. Der Erfolg gab uns recht. Stichwort „Herausforderung“. Seit etwa 10 Jahren führen Sie jetzt das OASIS alleine. Was war- oder besser – was ist Ihr Erfolgskonzept?Nun, allein „da ist etwas Neues“ ist zwar ein Bonus, aber der kann sehr kurzfristig sein. Das Neue muss auch dem Zeitgeist entsprechen und dann wird es spannend. Erfolgskonzepte nach dem Rezeptbuch (Qualität, Service, Ambiente) sind Basisvoraussetzungen, die jeder Gast beansprucht. Wichtig ist eine gute Antwort auf die Frage: wie erreiche ich eine „nachhaltige“ Gästebindung? Und da spielt für mich die zwischenmenschliche Atmosphäre eine, wenn nicht sogar „die“ entscheidende Rolle. Ich möchte das einmal etwas ironisch so beschreiben: „Die besten Gäste sind diejenigen, die mich genau kennen und trotzdem zu mir halten“.Das heißt auch, Ihr kulinarisches Angebot gehört zu den Besonderheiten, die Ihre Gäste vom OASIS schätzen. Wie attraktiv ist griechisch Essen gehen?Dazu muss man eines verstehen. Vor 19 Jahren war der „Grieche“ so „in“ wie heute der „Italiener“. Ich erinnere mich, wie die Leute bei uns Schlange standen um einen Platz zu bekommen. Heute hat die „Griechische Küche“, wenn sie ausschließlich traditionell angeboten wird, nicht mehr diese Anziehungskraft. Z.B. hat Gyros im Allgemeinen nicht den kulinarischen Stellenwert wie Pizza! Der gegenwärtige Trend zu „schnell, gut, günstig“ und das „italienische Image“ spielen da eine gewisse Rolle. Trotzdem gibt es noch viele „Griechenfans“ und ich setze auch auf Sinneswandel und den natürlichen Wunsch nach Abwechslung. Was heißt das konkret? Mit welchen alleinstellenden Raffinessen locken Sie Ihre Gäste?In meinem Angebot für die Gäste lege ich Wert auf ausgewählte griechische „Kern-Spezialitäten“ mit gekonnter, mediterraner Zubereitung. Der Liebhaber wünscht seine griechischen Gerichte in der Speisekarte und er meldet sich deutlich, wenn er sie nicht mehr findet. Z.B., wenn wir die Karte etwas optimiert haben.Zu den Raffinessen, nach denen Sie fragen, möchte ich drei Bereiche zählen. Erstens: unsere bekannten, vielseitigen Lamm- und Fischgerichte. Mancher Lammskeptiker wurde bei mir schon zum Lammfreund bekehrt. Auch für die Fischliebhaber bieten unsere leckeren Fischvarianten eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Zweitens: nach wie vor sind die Buffetabende am Donnerstag und Sonntag sehr nachgefragt. Hier spielt offensichtlich das Leistungs-/Preisverhältnis seine Rolle. Für 15 ¤ vielseitig satt werden und Kinder zwischen 6 und 12 Jahren zahlen die Hälfte. Dieses Angebot wird auch von Familien gerne genutzt. Und das ist auch so beabsichtigt. Der dritte Bereich ist eine Wiederbesinnung darauf, dass Essen ein ureigenes gesellschaftliches Ereignis ist. Für das, was in den Mittelmeerländern oder in Fernost einfach zum täglichen Lebensstil gehört, benötigen wir hier einen neuen Trend und sprechen von Erlebnis- und kommunikativer Gastronomie. Unsere Antwort auf das wiederentdeckte soziale und kommunikative Bedürfnis heißt einfach Mezze-Tafel. In geselliger Runde probiert man viele verschiedene Köstlichkeiten, die nach und nach auf den Tisch kommen. Sich Zeit nehmend für illustre Gaumenfreuden und anregende Gespräche, so verbringen immer mehr kulinarisch fortgeschrittene Gäste einen unvergesslichen Aufenthalt im OASIS.Da läuft einem schon fast das Wasser im Munde zusammen. Das muss ja alles geplant, zubereitet und appetitanregend serviert werden. Was steckt dahinter? Viel Arbeit! Man muss den Überblick haben und behalten. Die Vorbereitungen werden vom Gast nicht wahrgenommen. Aber dafür sind wir die Profis. Ohne Teamarbeit läuft natürlich gar nichts. Jeder ist ein Spezialist und verantwortlich für seine Aufgabe. Wenn die Zusammenarbeit nicht klappt, herrscht Chaos. Deshalb braucht es ab und zu auch ein Machtwort. Woher nehmen Sie die vielen Ideen und die Energie für diesen harten Job? Das sind eigentlich zwei unterschiedliche Fragen. Für Ideen muss man empfänglich sein. D.h., Sie dürfen nicht aufhören neugierig zu sein. Natürlich gibt es Lieblingskochbücher von denen man sich inspirieren lässt. Letztlich kommt es aber auf die eigene Kreativität an. Die momentane Situation, aus der man etwas jetzt machen muss, steht in keinem Lehrbuch. Und Ihre Energie, haben Sie diese geerbt?Ich bin Griechin, was schon eine gewisse Konstitution vermuten lässt. Zusätzlich bin ich Widder. Die Anlagen als Kämpfer und Pionier habe ich also in die Wiege gelegt bekommen. Trotzdem braucht man auch Zeit für Erholung, Zeit zum Abschalten. Das kommt leider etwas zu kurz.Sind Sie manchmal gastronomiemüde?Ein klares JEIN! Die Faszination mit und für Menschen zu arbeiten bringt viel Freude mit sich. Der Lustfaktor hat natürlich seine Grenzen. Die Hygienefaktoren müssen auch stimmen. Darunter verstehe ich eine erträgliche Kostenstruktur sowie Zeit für mich und meine privaten Interessen. In diesem Spannungsfeld bewegen sich heute die meisten Gastronomen. „Love it, change it or leave it“ !Wenn Sie zurückdenken, würden Sie das OASIS nochmals übernehmen?Schwierige Frage. Sicher habe ich mir vor 19 Jahren nicht vorgestellt, im Jahre 2010 hier noch einen Rolle zu spielen. Der Applaus ist das Brot des Künstlers. Meine Motivation sind meine vielen Gäste, zu denen sich eine echte Business-Freundschaft entwickelt hat. Solange diese Bande bestehen, fällt es schwer ans Aufhören zu denken. Was wünschen Sie sich zum 19. Geburtstag Ihres OASIS?Mit vielen Gästen die „Jubeltage vom 12. bis 21. November“ zu feiern. Das wünsche ich Ihnen auch. Vielen Dank für dieses Gespräch und Ihre ausführlichen und offenen Antworten!