Es war wohl schon jeder einmal am Bodensee. Aber das Ziel, welches der VdK-Ortsverband Stadtbergen-Leitershofen-Deuringen unter dem Titel „Sommerfahrt 2017“ ausgeschrieben hat, war allen Teilnehmern an dem Tagesausflug völlig unbekannt. Wer war denn schon einmal direkt an der Stelle, an der der Rhein in den Bodensee einmündet? Voller Erwartung fuhren wir mit dem Bus zum Hafen in Bregenz.
Nach einer Mittagspause an der Seepromenade, die zum Spazierengehen und Essen genutzt wurde, stiegen wir auf ein Schiff der Bodenseeflotte.
Rund eine halbe Stunde dauerte die Fahrt ins Dreiländereck Deutschland-Österreich und Schweiz, dann waren an einem Schiffsanleger am Rhein-Mündungsdamm.
Dieser führte tief in den Bodensee hinein. An der linken Seite konnten wir das fließende Wasser des aus den Bergen kommenden Oberrheins sehen, während auf der anderen Seite der stille Bodensee lag.
Es war ein besonderer Eindruck zu beobachten, wie sich der Fluss in den See verteilt und eine andere Wasserfarbe entstand. War die Farbe des ankommenden Wassers noch sandfarbig durch die vielen Zuläufe aus dem Gebirge, wurde es dann zusehend blau. Wir hatten das Glück, dies bei strahlendem Sonnenschein genau anzuschauen.
Das nächste Ziel war eine Fahrt mit der Werksbahn der Internationalen Rheinregulierung (IRR) auf dem Mündungsdamm bis nach Lustenau in Österreich. Gezogen von der Dampflok „St. Gallen“ aus dem Jahr 1910 fuhren wir auf mehrere Wagen verteilt bis zum Werkhof in Lustenau. Die halbstündige Fahrt in den uralten Wagen hatten das Flair der 4. Klasse (Holzklasse) der Eisenbahn aus der Zeit der Jahrhundertwende. Durchgerüttelt und -geschüttelt fuhren wir am Rheinufer entlang durch die herrliche Landschaft des Rhein-Mündungsgebietes.
Nach der Ankunft auf dem Betriebsgelände der IRR hatten wir Gelegenheit, uns in einem Film über die Arbeiten und Aufgaben der Gesellschaft zu informieren.
Es war ein Museum mit vielen Exponaten über die damaligen Gerätschaften der Arbeiter, Fotos von der Geschichte und Entwicklung über das Leben der Menschen in der Rheinmündung .
Im Außenbereich konnte man viele größere Maschinen und Güterwagen anschauen, die teilweise noch heute benutzt werden und die anderen Werkloks der Bahn. Im alten Lokschuppen stand die Schwesterlok der „St. Gallen“, die Dampflok „Widnau“ aus dem Jahr 1910. Für die Eisenbahnfreunde unter uns wurde es interessant, als die historische Dampflok „St. Gallen“ umrangiert wurde, und wie sie für die Rückfahrt mit Wasser und Kohle beladen wurde.
Nachdem wir uns dann im Werksbistro mit kleinen Snacks oder Kuchen gestärkt hatten, ging es wieder zurück über den Rheindamm zum Schiffsanleger, wo das Bodenseeschiff uns wieder abholte und nach Bregenz brachte
Alle Teilnehmer an dem Ausflug waren begeistert über das Erlebte, besonders weil auch das Wetter mitgespielt hatte und den Bodensee in strahlendem Blau erschienen ließ.
Uwe Holtz