22 Schüler und Lehrer aus 4 Nationen besuchen die Mittelschule Stadtbergen
Auf Hochtouren liefen über Wochen die Vorbereitungen an der Parkschule Stadtbergen, um ihre internationalen Gäste im Rahmen des ERASMUS-Projektes entsprechend zu empfangen und kurz vor den Osterferien eine Woche lang zu beherbergen. „Mobile Applications for Effective Learning“, also „Effektive Lernprogramme für PC, Smartphone und Tablet-PC“ heißt das gemeinsame Thema, aber auch Ausflüge in die bayerische Umgebung standen auf dem Programm. Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b bereiteten sich z.B. intensiv auf einen Stadtrundgang mit den Gästen in Augsburg vor. „Gar nicht so einfach, sich die wichtigsten Stationen auszusuchen“, meinten Paolo, Marco, Lavdim und Younes, die dann mit ihrer Gruppe unter anderem auch die Fuggerei besuchten. Verantwortung zu übernehmen, das bedarf einer gründlichen Vorbereitung. Das spürten die Neuntklässler nur zu deutlich in den letzten Tagen. Sie bereiteten einen virtuellen Rundgang durch die Parkschule mit Hilfe sogenannter QR-Codes vor und produzierten schon fast professionell im Tonstudio zusammen mit den Lehrkräften Emanuel Wortberg und Johanna Bayer-Merk Audioguides, also kurze sprachliche Erläuterungen zu den verschiedenen Fachräumen der Schule. Diese konnten dann von den Gästen per Smartphone online abgerufen werden. Auch ein Besuch in der Landeshauptstadt München stand auf dem Programm. Welche Straßenbahnlinie fährt zum Marienplatz? Wann hat der Olympiaturm geöffnet? „Zum Glück gibt’s das Internet und die Antworten werden nach kurzer Recherche auch meistens schnell gefunden“, lobt Projektleiter Bernhard Pietzowski seine motivierten Schüler. Aber auch die Freizeit kam nicht zu kurz: An einem Nachmittag konnten die örtlichen Sportmöglichkeiten der Umgebung erprobt werden. „Basketball in der neuen Halle, Bouldern an der Kletterwand, Reiten im Reitstall von Julia aus der 8. Klasse und als Highlight Golfen auf dem Stadtberger Golfplatz. Dazu braucht man eine Menge Personal und Organisation“, bewundert Carlheinz Franke aber auch das Kollegium der Parkschule, das in diesen Tagen gern bereit ist, so manche Überstunde zu investieren, „aber Europa baut sich eben nicht von selbst, sondern ist auf das Engagement vieler angewiesen.“
Am letzten Tag besichtigte man dann die Burg Katzenstein, für die es eine Besichtigungs-App leider nur in deutscher Sprache gibt. Die fünf Erasmus-Schulen werden diese App in alle Projektsprachen modifizieren. „Da kommt richtig Arbeit auf uns zu“, weiß Roswitha Kapfer, Fachberaterin für Englisch an der Parkschule, „die deutschen Texte müssen ja von unseren Schülern erst einmal ins Englische übersetzt werden, bevor z.B. deutschsprachige Videosequenzen in Portugiesisch untertitelt werden können!“
Projektsprache ist aber eben Englisch, eine gute Gelegenheit, um die in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse endlich einmal in der Praxis anzuwenden. Ein besonderes Highlight war sicherlich auch das gemeinsame Kochprojekt der beteiligten Lehrer, zu dem jedes Land Spezialitäten aus seiner Heimat beisteuerte und in der Schulküche zubereitete. „Das hat uns schon so manchen unvergesslichen Erfahrungsaustausch in angenehmer Atmosphäre ermöglicht“, erinnert sich Schulleiter Jürgen Brendel an diverse andere Projekte in der Vergangenheit.
Für alle am Projekt beteiligten Schüler und Lehrer war die Woche in Stadtbergen ein unvergessliches Erleben der europäischen Idee.
pm Parkschule Stadtbergen