Ende vergangenen Jahres zeichnete Erster Bürgermeister Paulus Metz Stadtberger Bürger aus, die sich ehrenamtlich im Klinikum Augsburg, im Vereinsleben und in der Kirche engagieren. Auch ein junger Polizeibeamter aus Leitershofen, der im Dienst ein Menschenleben rettete, zählt zu den Geehrten.
In Stadtbergen engagieren sich unzählige Bürger – meist im Stillen – ehrenamtlich im sozialen Bereich, sei es im Krankenhausbesuchsdienst, Einkaufen für Senioren, Kinderbetreuung, Fahrdienst, Sozialarbeit, in den Kirchen, in Vereinen, Organisationen und Verbänden. Um dieses soziale ehrenamtliche Engagement, das nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, zu würdigen, lud Erster Bürgermeister Paulus Metz traditionsgemäß in der Adventszeit Stadtberger Bürger ein, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in ihrer Freizeit für ihre Mitmenschen einsetzen. Bei einem stillvollen Abendessen im „Hopfengarten“ überreichte der Bürgermeister als kleines Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung die Stadtberger Ehrennadel „Aktiv in Stadtbergen“ in Bronze mit einer individuellen, persönlichen gehaltenen Urkunde.
Rosemarie Hauser aus Deuringen ist seit der Einführung der Kliniklotsen am Klinikum Augsburg tätig. Jeden Mittwochvormittag unterstützt sie seit drei Jahren ehrenamtlich diesen Servicedienst, der sehr gut von den Patienten und ihren Angehörigen in Anspruch genommen wird. Sie steht den Hilfesuchenden mit Rat und Tat in der Eingangshalle und in der Notaufnahme zur Seite. Zuvor war Rosemarie Hauser auch ehrenamtlich im Vorstand des Kinderschutzbundes Augsburg tätig und über 15 Jahre eine gefragte Ansprechpartnerin des Kinder- und Jugend-Telefons der „Nummer gegen Kummer“.
Mit großem Einsatz kümmert sich Monika Möckl um todkranke Kinder und hilft mit ihrer lebensbejahenden Einstellung das oft schwere Schicksal zu tragen und zu ertragen. Seit 2007 ist einmal pro Woche mit einer großen Auswahl Kinderbüchern mit ihrem Bücherwagen in der Kinderklinik unterwegs und bringt Abwechslung in die Krankenzimmer und den Klinikalltag. Zusammen mit Monika Scherer, frühere Schulleiterin der Leopold-Mozart-Schule Leitershofen initiierte sie die DKMS-Typisierungsaktion „Hilfe für Lisa und andere“, ein bespiellose Hilfsaktion zur Gewinnung neuer Stammzellenspender. Über 4000 Menschen folgten dem Aufruf und ließen sich registrieren, auch für die leukämiekranke Lisa hat sich ein passender Spender gefunden.
Seit nunmehr 25 Jahren sammelt die 85-jährige Stadtbergerin Gertrud Zuchtriegel vom Missionskreis der Pfarrei Maria, Hilfe der Christen, ausrangierte Brillen für bedürfte Menschen in Entwicklungsländern. So kamen 20000 Sehhilfen zusammen, die sie eigenhändig in Kartons mit „System“ verpackte, um sie auf die lange Reise nach Afrika und Lateinamerika zu schicken. Mit selbstgebackenen Lebkuchen und Bastelarbeiten des Missionskreises wurden die Portokosten finanziert. Mittlerweile werden die Brillen von einem Mitarbeiter der Organisation „Brillen weltweit“ aus Koblenz abgeholt. Diese wiederum werden dann, repariert, ausgemessen und gekennzeichnet an Missionsstationen und Krankenhäuser weltweit, je nach Bedarf, verschickt.
Karolina Niedermair, kürzlich mit dem bayerischen Ehrenzeichen für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Männern des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer ausgezeichnet, leistet seit Jahrzehnten in herausragender und beispielhafter Art und Weise bürgerschaftliches Engagement. Seit 1981 ist die 67Jährige Mitglied des TSV Leitershofen, betreut seit dieser Zeit in unterschiedlichster Form die 520 Mitglieder zählende Fußballabteilung. So bereitet sie Salate und Speisen für Feiern und Jugendturniere zu, wäscht Trikots, organisiert Ausflüge und Feierlichkeiten und unterstützt die Abteilung durch Sachspenden.1995 rief sie die Leitershofer Dorfweihnacht ins Leben, die ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens ist. Darüber hinaus ist Karolina Niedermair seit über 35 Jahren für das Berufsbildungswerk Augsburg und andere soziale Einrichtungen in der Betreuung Jugendlicher tätig.
Am 29. März 1974 wurde Werner Steinhögl als Kirchenpfleger der Pfarrei St. Oswald in Leitershofen berufen und bestellt und schied jetzt nach 42jähriger Tätigkeit aus seinem Amt aus. Er kümmerte sich federführend und verantwortungsvoll mit dem ihm anvertrauten Vermögen der Kirchenstiftung. In seiner Amtszeit stand die Generalsanierung der St. Oswald-Kirche, die Umgestaltung und Renovierung der Pfarrkirche zum „Auferstandenen Herrn“, aus dem einst viergruppigen Kindergarten entstand eine der größten Kindertagesstätten im Landkreis mit Hort und Kinderkrippe. Ihn zeichnet sein großes Pflichtbewusstsein in den Entscheidungen und Beschlüssen der Kirchenverwaltung aus.
87 Lebensrettern wurde in München durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer die Bayerische Rettungsmedaille verliehen, darunter auch die beiden Polizeibeamten Mario Micheler (Gessertshausen) und Sascha Seidl aus Leitershofen. Auf einer Fußgängerbrücke über der B17 entdeckte ein junges Paar eine Frau, die sich auf die sechs Meter tiefer gelegene Fahrbahn stürzen wollte. Es verständigte die Polizei und lief zur Brücke hinauf, wo sie die Frau durch das Geländer festhalten konnten. Zusammen mit den beiden jungen Polizisten gelang es, die verzweifelte Frau vor dem Sturz zu bewahren und über das Geländer auf der Brücke zu hieven. Micheler und Seidl begaben sich dazu ungesichert auf den 15 Zentimeter schmalen Brückenabsatz direkt über dem Abgrund.
Text/Foto: Ingrid Strohmayr