Genie mit Perücke und Nachttopf: Mitmachkonzert für Kinder erweckt Mozart zum Leben |
Alt Bewährtes pflegen und dabei Menschen bewegen. In diesem Sinne darf auch das Benefizkonzert „Mozart-Hits for Kids“ verstanden werden, das nun im Stadtberger Bürgersaal zugunsten des Schwäbischen Kinderkrebszentrums aufgeführt wurde. Nicht zum ersten Mal präsentierten Monika und Wolfgang Scherer dieses „musikalische Mitmachereignis für Kinder“. Nicht zum ersten Mal erhielten die Rektorin der Leitershofer Leopold-Mozart-Volksschule, der Leiter des Maria-Stern-Kammerorchesters und alle mitwirkenden Schüler tosenden Beifall.Bemerkenswert an dieser Aufführung war neben der auswendig gespielten Musik die szenische Darstellung, die das Leben der Familie Mozart kindgerecht vor Augen führte. Anhand des passenden Bühnenbilds konnte sich der Konzertbesucher unter anderem vor Augen führen, welchen Strapazen die Mozarts auf ihren vielen Konzertreisen in der Kutsche ausgesetzt waren. Dies hinderte den Wunderknaben Wolfgang Amadeus jedoch nicht daran, während der Fahrt zu komponieren. Hierbei entstand unter anderem das bekannte Gute-Nacht-Lied „Bona nox bist ein rechter Ochs“, ein Kanon, der sogleich unter Mitwirkung des Publikums im Bürgersaal angestimmt wurde. In ihrer Rolle als Mozarts Mutter Anna Maria erzählte Monika Scherer von den damals üblichen, wenngleich kratzenden Perücken und von den Nachttöpfen, die wohl auch unter den Betten der Familie Mozart standen, da es vor 250 Jahren kein fließend Wasser gab. Neben solchen kulturgeschichtlichen Details griff die Erzählerin auch allerhand Grundbegriffe aus der Musik auf. So erfuhr das Publikum beispielsweise, was ein Streichquartett ist, und bekam dazu eine Hörprobe der einzelnen Instrumente serviert. Zudem durfte es bei einem Menuett unter fachkundiger Anleitung selbst das Tanzbein schwingen.Den Abschluss des Konzerts bildete das Stück „Seht und hört, heut‘ machen wir Musik“, das an Mozarts „Kleine Nachtmusik“ angelehnt ist und die Zuhörer froh gestimmt in den Abend entließ. Beim Verlassen des Bürgersaals konnte nochmals für den guten Zweck gespendet werden. Darüber hinaus standen Sekt und Lebkuchen bereit, die die Familie der diesjährigen Trägerin des Augsburger Kulturförderpreises, Maria Bader, spendiert hatte. Text/Bilder: Daniela Ziegler