Belohnung für langjährige Verdienste: Stadtbergen ernennt Karlheinz Schuster und Horst Brunner zu Ehrenstadträten |
Die Bürgervertretung von Stadtbergen hat zwei ehemalige Mitglieder zu Ehrenstadträten ernannt. „Karlheinz Schuster und Horst Brunner haben jahrelang dem Allgemeinwohl gedient. Sie haben sich nicht nur kurzfristige, sondern überdauernde Verdienste erworben“, sagte Bürgermeister Dr. Ludwig Fink in seiner Ansprache. Beide hätten in allen großen und wichtigen Fragen der Gemeindepolitik mitgezogen und immer das Gemeinsame über das Trennende, das Gemeinwohl über das Eigenwohl gestellt, hieß es weiter.Der ehemalige zweite Bürgermeister Karlheinz Schuster gehörte dem Gremium 36 Jahre lang an. Den Ehrenring in Silber erhielt Schuster im Jahre 1984, den Ehrenring in Gold im Jahre 1990. Darüber hinaus verlieh ihm das Bayerische Staatsministerium des Innern im Jahre 2003 die Verdienstmedaille in Bronze.Der ehemalige zweite Bürgermeister Horst Brunner war 30 Jahre lang Mitglied der Bürgervertretung. Seit 2003 ist er Kulturreferent von Stadtbergen. Mit dem Ehrenring in Silber wurde Brunner im Jahre 1990 ausgezeichnet, den Ehrenring in Gold erhielt er 1996. Außerdem bekam er vom Bayerischen Staatsministerium des Innern im Jahre 1996 eine Dankesurkunde für Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung verliehen.Sichtlich gerührt nahmen die „frisch gebackenen“ Ehrenstadträte die Glückwünsche und guten Worte entgegen. Entscheidend sei, in einem Gemeinde- oder Stadtrat nicht nur zu sitzen, sondern aktiv zu sein, meinte Schuster, während Brunner die Empfehlung aussprach, stets an einem Strang zu ziehen.
Kulturförder aus ganzen Herzen |
„Ein großer Gönner und Förderer junger Talente“ so beschreibt Kulturmanagerin Christine Neubauer einen Mann, der aus Stadtbergen nicht mehr wegzudenken ist: Horst Brunner.Der Chef des Bürgersaals ist zweifellos eine tragende Säule im kulturellen Leben der Stadt. Kaum ein Zweiter bringt so viel Gespür für Kunst mit. Warum das so ist? Horst Brunner studierte an der Musikhochschule Frankfurt und stand als Opernsänger unter anderem in Wien, St. Gallen und Regensburg auf der Bühne. Der ausgebildete Musikpädagoge ist zudem Herausgeber und Autor einer der größten Fachbuchreihen für den Musikunterricht. Darüber hinaus leitete er 19 Jahre lang den Männerchor Stadtbergen und machte sich als Musikberater bei der Kreisvolkshochschule verdient.Doch auch auf anderen Gebieten hat Horst Brunner viel bewegt. Er gründete den Partnerschaftsverein und gilt als „Vater“ der Städtepartnerschaften mit Brie-Comte-Robert (Frankreich) und Olbernhau in Sachsen. 30 Jahre lang war er für die CSU im Gemeinderat tätig, davon sechs Jahre als Zweiter Bürgermeister. Dort war er bekannt dafür, stets den Konsens zu suchen, auch über die Parteigrenzen hinaus. Aus der Kommunalpolitik hat sich Horst Brunner inzwischen zurückgezogen, doch als Kulturreferent bleibt er der Stadt erhalten. Der vielseitige Mann mit der wohlklingenden Stimme kann nämlich, wie er selbst zugibt, nicht lange völlig untätig herumsitzen. Rund um den Bürgersaal, so viel steht jedenfalls fest, gibt es nach wie vor eine Menge zu tun. Das wissen auch seine engsten Mitarbeiter Stephanie Pietsch (Hostessenbetreuung), Claudia Leicht (Sekretariat) und Christoph Schmid (Technik). Sie alle sind stolz auf einen Chef, „dessen freundliche Art im Kulturreferat für eine harmonische und familiäre Atmosphäre sorgt“. Außerdem schätzen sie seine große Sachkenntnis und seine enorme Einsatzbereitschaft, die manchmal weite Teile seiner Freizeit verschlingt. Was aber meint die Familie zu so viel Engagement? „Meine Frau und meine Kinder haben mich immer verständnisvoll unterstützt und dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, sagt Horst Brunner. Im Gegenzug hat er, wie er betont, stets versucht, so gut wie möglich für seine Familie da zu sein. Nach seinem Rückzug aus der Politik bleibt dafür gewiss mehr Zeit übrig. Darüber freuen sich besonders seine Enkelkinder Robert (8) und Nina (6), die mit ihrem Opa noch viel erleben wollen.
Politiker mit viel Schubkraft |
Sommer, Sonne und ein Garten in voller Blütenpracht: Entspannt sitzt Karl-Heinz Schuster auf seiner Terrasse und genießt die Natur. Für die schönen Dinge des Lebens hat er nun etwas mehr Zeit, denn von der Arbeitswelt hat sich der einstige Prokurist längst verabschiedet. Zudem hat er heuer – wenn auch schweren Herzens – seine Tätigkeit im Stadtrat an den Nagel gehängt. Stolze 36 Jahre lang gehörte das bekennende „Stadtberger Urgewächs“ der Bürgervertretung von Stadtbergen an, davon zehn Jahre als Zweiter Bürgermeister. Die Wähler wollten es so haben und obendrein bleibt Karl-Heinz Schuster, wie er meint, gerne dort, wo es ihm gefällt.Das trifft auch für den Männerchor Stadtbergen zu. Dort singt er seit sage und schreibe 56 Jahren. Unter anderem ist es dem damaligen Vorsitzenden zu verdanken, dass Karl-Heinz Schuster in die Politik gegangen ist. Sein Rat war es und vielleicht auch die Tatsache, dass einige der Vorfahren ebenfalls im Gemeinderat aktiv gewesen waren, der ihn dazu veranlasste zu kandidieren. Im Jahre 1972 durfte sich der CSU-Mann schließlich über seinen Einzug ins Gremium freuen. Seitdem ist eine Menge Zeit verstrichen. Drei Bürgermeister wechselten einander ab. Stadtbergen, Deuringen und Leitershofen verschmolzen miteinander. Aus der Gemeinde wurde ein Markt und aus dem Markt eine Stadt. Karl-Heinz Schuster hat dies alles nicht nur erlebt, er hat in all den Jahren unzählige Maßnahmen, darunter auch die Stadterhebung, angeschoben und war darüber hinaus im kulturellen Bereich sehr engagiert. An manche Details kann er sich gar nicht mehr so genau erinnern. Der einstige CSU-Vorsitzende ist sich aber sicher: „Mein Ziel ist stets gewesen, abseits eines strengen Parteidenkens die Anliegen der Bürger weitestgehend zu erfüllen“. Sicher, so sagt er, sei die Arbeit gelegentlich mit Ärger verbunden gewesen. Doch der sei bei ihm immer recht schnell verflogen. Der Spaß habe letztlich überwogen. Einen Grund dafür sieht der leidenschaftliche Golfspieler in der Art und Weise, wie der erste Bürgermeister Dr. Ludwig Fink sein Amt führt: „Ich war nicht nur sein Stellvertreter. Zwischen uns herrschte ein großes Vertrauen, das es mir ermöglichte, die ein oder andere Entscheidung auch selbst zu treffen.“ Im Gemeinderat wurde er ebenfalls sehr geschätzt. Sein Kollege Eugen Frey beschreibt ihn „als einen Politiker, der seinen Standpunkt immer sachlich vertrat, viel Wissen auf dem Finanzsektor einbrachte und sich für die Kunst stark machte.“Mit der Gemeinde fühlt sich Karl-Heinz Schuster immer noch eng verbunden, doch ist er der Meinung, man müsse an „vorderster Front“ auch mal aufhören können. Das Allerwichtigste ist ihm nämlich seine Familie. Außerdem unternimmt er gerne Reisen, vorzugsweise auf Schiffen, und liest Bücher mit geschichtlichem Hintergrund. Daniela Ziegler