… war bei der Freiwilligen Feuerwehr Göggingen, wovon sie hier berichtet:
Am 6. Jannuar war es für die Freiwillige Feuerwehr Göggingen wieder einmal Zeit Bilanz zu ziehen, Vorstand und Kommandanten gaben in den Räumen des Pfarrsaals der Erlöserkirche Rechenschaft von einem „ruhigen Jahr“. Nach dem turbulenten Festjahr 2014 war dies das unisono gezogene Fazit von Vorsitzendem Berndt Siebeneichler und Kommandant Kai Faßnacht.
Ein ruhiges Jahr – das heißt im Einzelnen, dass die Gögginger Feuerwehr auch 2015 im Schnitt nur etwa dreimal pro Woche zu Einsätzen ausrücken musste. Mit 149 Alarmen hat sich das Einsatzaufkommen in etwa auf dem Niveau der vergangenen Jahre stabilisiert.
Routine … sind für die Einsatzkräfte die abgeleisteten 83 Übungsveranstaltungen und externe Lehrgänge, sowie Fahrzeug- und Materialpflege, und auch die teils sehr zeitaufwendigen Kontrollen von Trinkwassernotbrunnen und Hochwasserschutzanlagen. Hinzu kommen 48 Sicherheitswachdienste im Kurhaus und 12 Lehrveranstaltungen in der Brandschutzerziehung. Bestritten wird dieses Aufgabenspektrum von derzeit 107 aktiven Feuerwehrleuten,
Steigende Zahl von Übergriffen machen den Kommandanten Kai Faßnacht besorgt:. „Ich sehe eine Tendenz, dass wir freiwillig Tätigen immer wieder im Fokus des persönlichen Frustabbaus stehen.“ so der Kommandant der Gögginger Wehr.
So musste sich die vom Marktamt als Auflage geforderte Feuersicherheitswache eines Feuerwerks von erbosten Gästen „Amtsmissbrauch“ vorwerfen lassen. In einem anderen Fall wurde die Feuersicherheitswache im Kurhaus von einem DJ sogar körperlich attackiert, weil er entsprechend den geltenden Brandschutzbestimmungen gebeten wurde, auf der Bühne nicht zu rauchen.
Auch wurde ein Feuerwehrmitglied mit dem Auto verfolgt und „gestellt“ um ihm mitzuteilen, dass vor den Toren des Gerätehauses das Parken nicht erlaubt sei. Für Helfer jeden Alters und in jeder Funktion ist man bei der Feuerwehr hoch dankbar, an selbsternannten Ordnungshütern besteht jedoch kein Bedarf. Es ist jeweils nur dem besonnen und zurückhaltenden Auftreten der Freiwilligen zu verdanken, dass die Situationen nicht eskaliert sind. Faßnacht appelliert an die Bürger, irgendwelchen Frust doch bitte nicht an den Ehrenamtlichen auszulassen.
Eine echte Filmpremiere gab es heuer bei der Generalversammlung: Gezeigt wurde der Imagefilm der Freiwilligen Feuerwehr, die Katharina Buchner von der Jugendgruppe zusammen mit ihrem Team produziert haben (inzwischen auch auf dem Youtube–Kanal der Feuerwehr zu sehen:
Geehrt wurden heuer für 40 Jahre aktiven Dienst: Stefan Kalder und Berndt Siebeneichler, für 25 Jahre : Oliver Briese und Peter Schreier, für 20 Jahre aktiver Dienst: Alexander Eser, Florian Müßig und Vanessa Gürth. Für 10 Jahre aktiver Dienst wurden Melanie Knott und Maik Mersmann geehrt.
Die Ehrungen für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft konnten Wolfgang Mahler und Günter Matlas entgegennehmen.
Die freiwilligen Feuerwehren Augsburgs haben sich zusammen mit der Amtsleitung auf ein gemeinsames Fahrzeugkonzept mit Beschaffungsplan geeinigt. Zwar weiß man bei der Stadt den Stellenwert der Feuerwehren in der Stadt wohl zu schätzen, die angespannte Finanzlage sorgt jedoch dafür, dass die Bäume bei der Feuerwehr auch nicht in den Himmel wachsen.
Immer wieder muss daher der Verein einspringen und Einsatzmittel aus eigenen Mitteln beschaffen. Möglich ist dies nur durch zum Teil substantielle Spenden aus Bevölkerung und örtlicher Wirtschaft, zu Teil aber auch von Vereinsmitgliedern selbst. Dies ist umso bemerkenswerter, als diese mit ihrem aktiven Engagement schon ein erhebliches Opfer an Zeit im Dienste der Allgemeinheit erbringen. Besonders zu erwähnen ist die Firma Brenn- und Baustoffe Eser, die mit Alexander und Ulli Eser nicht nur zwei sehr engagierten Feuerwehrleute stellt, sondern den Verein auch immer wieder mit Geld- oder Sachmitteln unterstützt. Ebenso gilt ein besonderer Dank Altkommandant Max Degle, Seniorchef der Bäckerei Degle, der anlässlich seines 85. Geburtstages die Feuerwehr mit einem namhaften Betrag bedachte.
Auch außerhalb von Wahljahren suchen Vertreter der Politik regelmäßigen Kontakt zur Feuerwehr. Neben Dirk Wurm, Ordnungsreferent und inzwischen feste Größe bei der Generalversammlung; außerdem beehrten der Pfleger der Augsburger Feuerwehren Bernd Kränzle MdL sowie die Stadträte Leo Dietz und Marc Zander die Versammlung mit ihrem Besuch.
Ordnungsreferent Dirk Wurm berichtet von Fortschritten hinsichtlich des geplanten Neubaus des Feuerwehrhauses. Er bittet um Verständnis dafür, dass der Spatenstich immer noch auf sich warten lässt: „Ich möchte keinen inszenierten Spatenstich obwohl ein Baubeginn noch nicht absehbar ist, sondern erst dann, wenn wir wirklich loslegen können.“ so Wurm
Wegen der verzögerten Verabschiedung des Haushalts konnte der Grunderwerb erst im Sommer erfolgen, das Bodengutachten liegt inzwischen vor und auch der Architekt ist beauftragt worden.
Wirbel und weitere Verzögerungen gab es zwischenzeitlich wegen eines Schallschutzgutachtens, in dem nächtliche Grenzwertüberschreitungen befürchtet wurden. Genaueres Hinsehen zeigte dann aber, dass die Annahmen für die prognostizierten Lärmwerte so nicht zutreffen.
Wurm gesteht ein, dass die Verhandlungen über die Haushaltsansätze sehr zäh sind. Sollte jedoch der Haushalt so wie geplant verabschiedet werden, kann ab Oktober die Ausschreibung für den Hochbau beginnen. Wurm ist optimistisch: „wenn es so läuft, wie geplant, gibt es heuer einen Spatenstich.“
FFW Göggingen/Südanzeiger