Sozialpreis 2015: Paulus Metz zeichnete Bürger aus

Sozialpreis 2015: Mit der der Ehrennadel „Aktiv in Stadtbergen“ wurden (von links im Bild) Heinrich Eberle, Ursula Mai, Ingrid Rehle, Ursula Goldmann-Posch, Helmut Kranawetter, Karin Günter, Ulf Weisser, Anna Bader und Hans Breu durch Stadtbergens Ersten Bürgermeister Paulus Metz ausgezeichnet. Foto: Ingrid Strohmayr

In Stadtbergen engagieren sich unzählige Bürger – oft im Stillen – ehrenamtlich im sozialen Bereich, sei es im Krankenhausbesuchsdienst, Einkaufen für Senioren, Kinderbetreuung, Fahrdienst, Sozialarbeit, in den Kirchen, in Vereinen, Organisationen, Verbänden und auch für die Integration der Flüchtlinge. Um dieses soziale ehrenamtliche Engagement, das nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, zu würdigen, lud 1. Bürgermeister Paulus Metz heuer Bürger ein, die sich in der „Stadtberger Tafel“, für die Selbsthilfegruppe „nach Suizid“ und im „Kampf gegen Brustkrebs“ ehrenamtlich engagieren und überreichte als kleines Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung die Stadtberger Ehrennadel „Aktiv in Stadtbergen“ nebst einer Urkunde.

Seit zehn Jahren gibt es in Stadtbergen die Augsburger Tafel, die im Pfarrsaal von Maria Hilf unter Regie von Hans Breu jede Woche Lebensmittel an 35 bis 40 bedürftige Bürger mit Berechtigungsschein ausgeben. „Damit alles gerecht verteilt werden kann, sortieren wir vor und packen für jeden Bedürftigen frisches Obst, Gemüse, Backwaren, Milchprodukte und Grundnahrungsmittel zusammen und geben diese dann entsprechend weiter“, sagt Hans Breu, der mit seinen Helfern Ingrid Rehle, Helmut Kranawetter, Karin Günter, Ulf Weisser und Anna Bader sich für die „Stadtberger Tafel“ engagiert.

Ursula Mai aus Leitershofen gründete 2000 eine Selbsthilfegruppe für Menschen nach dem Suizid eines Angehörigen. „Trauer, Schmerz, Wut, Enttäuschung, Sehnsucht, Leere und Schuldgefühle, diese und ähnliche Gefühle gehen in uns vor, seit sich  aus der Familie oder Umgebung ein lieber Mensch das Leben genommen hat“, sagt Ursula Mai, deren Bruder sich das Leben nahm.  Die Selbsthilfegruppe AGUS e.V, (Vereinssitz Bayreuth) ist eine offene Gruppe Betroffener, die sich im Haus Tobias an der Stenglinstraße  trifft. „Wir wollen uns gegenseitig stützen, ein Stück unseres Weges gemeinsam gehen, zuhören, achtsam sein, uns Zeit lassen, über unser Erlebtes sprechen, uns Trost spenden, gemeinsam schweigen, Kontakte knüpfen und herstellen, Informationen und Hilfen anbieten“.

Besonders freute sich Erster Bürgermeister Paulus Metz, „mamazone“- Gründerin Ursula Goldmann-Posch, die in Leitershofen lebt, begrüßen zu können. Die Medizinjournalistin und Buchautorin erkrankte vor 19 Jahren an Brustkrebs, gründete in Augsburg den Verein „mamazone“ – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs, der sich für Betroffenen mit ihren Familien stark macht. Ein weiterer Paukenschlag veränderte ihr Leben, als sie im Sommer 2014 erfuhr, dass sie an AML, Akute Myeloische Leukämie als Langzeitnebenwirkung ihrer Brustkrebstherapie erfuhr.„Leider haben wir immer noch kein nationales klinisches Krebsregister, das etwa Zweittumore nach Brustkrebs festhält“ bedauert Goldmann-Posch.

Kürzlich wurde sie mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste und den „Busenfreund-Award 2015“ ausgezeichnet. Für Ursula Goldmann-Posch ist die Auszeichnung eine große Ehre und zugleich Ansporn, mit ihrem Engagement weiterzumachen: „Ich werde weiterhin darum kämpfen, dass Frauen mit der Diagnose Brustkrebs sich nicht als Opfer empfinden, sondern bei mamazone e.V. die nötige Expertise erhalten, um Regisseurin ihres eigenen Behandlungsverlaufs zu werden“. Ingrid
Strohmayr