„Gute Umweltpolitik ist zugleich die beste Wirtschaftspolitik“
MdL Johannes Hintersberger informiert in der Titania-Therme über Umwelttechnologien
Soeben ist sie zu Ende gegangen: die bayerische Klimaschutzwoche, die den Bürgern Lösungen aufzeigen sollte, denn auch im Freistaat sind die Folgen der globalen Klimaerwärmung zu spüren. MdL Johannes Hintersberger hat nun in der Titania-Therme in Neusäß über Umwelttechnologien informiert. Mit Jens Schönherr, General Manager der Titania-Therme und der Königstherme, Konrad Thummerer und Ulrich Höppel von der Firma MDE Dezentrale Energiesysteme, sowie Rainer Damrau, Director Sales + Marketing bei Siemens hat er sich an den runden Tisch gesetzt, um der Öffentlichkeit am Beispiel des Freizeitbades vor Augen zu führen, „dass die Verbindung zwischen Umwelt und Technologie in keinem Bereich mehr wegzudenken ist und dass der Wirtschaftsraum Augsburg in dieser Hinsicht ausgesprochen gut positioniert ist.“
Umwelttechnologien, aber auch Arbeitsplätze und Infrastruktur gehen laut Hintersberger mit einer Anlage, wie es die Titania-Therme ist, einher. Zudem läge in Augsburg aufgrund von Einrichtungen wie dem Umwelt-Technologischen Gründerzentrum (UTG) oder dem bifa Umweltinstitut Forschungs- und Entwicklungskompetenz direkt vor der Tür. Dies fördere Investitionsentscheidungen und führe zu weiterer Industrieansiedlung, erläuterte Hintersberger. „Eine gute Umweltpolitik“, so seine Behauptung, „ist zugleich die beste Wirtschaftspolitik.“ Dies werde anhand von Unternehmen wie Siemens und MDE, die gute Zahlen schreiben, deutlich.
Beide Firmen arbeiten eng mit der Titania-Therme zusammen. Siemens hat sich nach eigenen Angaben im Bereich der „Water Technologies“ zu einem der führenden Desinfektionsspezialisten entwickelt. Allein in Deutschland stattet der Betrieb jedes zweite Schwimmbad aus. „Wir legen dabei sehr viel Wert auf Energie- und Wasseroptimierung. Durch eine belastungsabhängige Anpassung der Umwälzleistung können Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent erzielt werden“, erklärte Rainer Damrau. Mittels der speziellen Meß- und Regeltechnik lasse sich zudem die notwendige Menge an Chlor rund um die Uhr exakt dosieren.
Die Firma MDE Dezentrale Energiesysteme hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Blockheizkraftwerken spezialisiert, von denen die Titania-Therme zwei mit jeweils knapp 120 Kilowatt elektrischer Leistung besitzt. Dadurch ist der monatliche Strombedarf aus dem Netz um mehr als die Hälfte gesunken. Den Einspareffekt erläuterte Konrad Thummerer folgendermaßen: „Der Strom wird dort erzeugt, wo er verbraucht wird. Die Wärme, die dabei entsteht, wird zur Erwärmung des Wassers genutzt. Ein Blockheizkraftwerk hat sich im Durchschnitt nach drei bis fünf Jahren amortisiert.“
Siemens und MDE als Partner im innovativen Bereich zu integrieren, bezeichnete Jens Schönherr, General Manager der Titania-Therme und der Königstherme, als wichtige Entscheidung. Schönherr wörtlich: „Das Thema Wasser als Existenzgrundlage der Menschheit nimmt an Bedeutung zu. Unsere Fragestellungen müssen folglich lauten: Wie können wir sauberes Wasser erhalten und wie lässt sich Wasser effizient aufheizen?“.
Gemeinsam hat man in der Titania-Therme, die ebenso wie die Königstherme das Starwaters®-Qualitätssiegel für Erholung und Entspannung trägt, dazu die passenden Antworten gefunden. Im Schwimmbecken herrscht Trinkwasserqualität. Das anfallende Abwasser weist nach einer Aufbereitung nahezu Regenwasserqualität auf. Dank des gesunkenen Stromverbrauchs werden laut Schönherr in Zeiten steigender Energiekosten die Eintrittspreise und damit auch die Besucherzahlen stabil gehalten. Daniela Ziegler