Sonnenfinsternis: die Bücherei wurde zur Sternwarte

Maximale Verdunklung, maximale Begeisterung – Kinder der Klasse 3 a vor der Bücherei beim Blick auf die vom Mond abgedeckte Sonne. Im Hintergrund Lehrerin Sonja Diepold und Lehramtsstudentin Regina Mair.

Lernort Bibliothek – unter diesem Motto hatte sich die Stadtberger Bücherei für ein faszinierendes Himmelsschauspiel gerüstet:   die partielle Sonnenfinsternis, die für den Tag des Frühlingsbeginns am 20. März angekündigt war.

Büchereileiter Thomas Werthefrongel  hatte einen Globus mitgebracht und im entsprechenden Maßstab ein Mondmodell aus Papiermaché geformt. Für die Kinder sollten so die Dimensionen unseres Sonnensystem anschaulich werden. Dass die Sonne in diesem Modell von der Parkschule ausgehend am Augsburger Rathausplatz aufgebaut werden müsste und einen Durchmesser von rund 35 Metern hätte – das erstaunte alle!

Zum Glück war der Himmel an diesem Tag über Bayern wolkenlos. Auch die eine Woche vorher rechtzeitig von Lehrer Carlheinz Franke bestellten SoFi-Brillen waren eingetroffen. Zum Einsatz brachte Büchereileiter Thomas Werthefrongel auch das „Solarscope“.  Mit diesem kleinen Sonnenobservatorium wird das Sonnenbild auf eine Kartonfläche projiziert und kann dort gefahrlos beobachtet werden.  Zudem hatten Schüler der Klasse 8 a eine Lochkamera gebastelt.

12 Schulklassen waren nacheinander an diesem Vormittag zu Gast auf dem Platz vor der Bücherei.

Fasziniert konnten sie erleben, wie der Neumond über zwei Stunden langsam vor der Sonne vorbeizieht und ihr dabei zwei Drittel ihrer Strahlkraft nahm. Das fahle Licht, die plötzlich kälter werdende Luftströmung – vielen Kindern wird das unvergesslich bleiben.

Schön, dass die Stadtberger Schulleitung  ihre Schüler aus übertriebener Sorge vor Augenschäden nicht in die Klassenzimmer verbannt hatte und die  Bibliothek einmal als Sternwarte fungieren konnte.

Text/Bild:
Thomas
Werthefrongel