AWO-Ehrenamtliche des Landkreises machen Schule

Von links: Günter Vogt, Stellv. AWO-Schwaben-Präsidiumsvorsitzender; Dr. Heinz Münzenrieder, AWO-Schwaben-Präsidiumsvorsitzender; Wolfgang Mayr-Schwarzenbach, Vorstand AWO Schwaben und Ortsvereinsvorsitzender Klosterlechfeld; Otto Müller, Ortsvereinsvorsitzender Königsbrunn; EmS-Projektleiterin Brigitte Limbeck; Kuno Dietrich, Kreisschriftführer Augsburg-Land und Ortsvereinsvorsitzender Adelsried; August Bögle, Ortsvereinsvorsitzender Stadtbergen; Alois Strohmayr, Kreisvorsitzender Augsburg-Land, sowie Hans Scheiterbauer-Pulkkinen, Vorstand AWO Schwaben und Ortsvereinsvorsitzender Neusäß.

Kreis-AWO ist neuer Kooperationspartner innerhalb eines bayernweiten Pilotprojekts – Neue Zahlen zum freiwilligen Engagement der AWO in der Region –  Schwierigkeiten bei der Mitgliedergewinnung

Große Freude bei den ehrenamtlichen Helfern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Augsburger Land: Wie beim Verbandstag des AWO-Bezirksverbands Schwaben im Haus der Familie in Stadtbergen bekannt gegeben wurde, ist der Kreisverband ab sofort Kooperationspartner innerhalb des bayernweiten AWO-Pilotprojekts „Ehrenamt macht Schule“ (EmS). Das bedeutet, dass das bürgerschaftliche Engagement der  AWO-Ortsvereine im Landkreis ein Jahr lang unter wissenschaftlicher Begleitung weiterentwickelt und modernisiert wird. Die Erkenntnisse sollen bei allen AWO-Einrichtungen landesweit Schule machen.

„Das Ehrenamt ist im Wandel. Es wird immer schwieriger, Engagierte zu finden. Das liegt aber nicht daran, dass die Bereitschaft gesunken ist, sondern an der Vielzahl an Möglichkeiten, sich zu engagieren. Inzwischen sind kürzere, eher an den Lebensphasen orientierte Formen des Ehrenamts gefragt“, skizzierte Brigitte Limbeck, EmS-Projektleiterin beim Landesverband Bayern, die Situation.

Dass in den AWO-Ortsvereinen bereits vieles richtig gemacht werde, stellte indes der AWO-Schwaben-Präsidiumsvorsitzende Dr.
Heinz
­Münzenrieder
fest. „So lässt sich auch erklären, warum die AWO Schwaben ihren Mitgliederstand von knapp 10.000 über so viele Jahre halten konnte.“ Und Vorstandsmitglied Wolfgang Mayr-Schwarzenbach fügte hinzu: „Jedes Jahr treten zwischen 400 und 600 Menschen der AWO in Schwaben bei. Das ist eine beachtliche Anzahl.“

Eine anonyme Befragung der ca. 100 Ortsvereine der AWO Schwaben hat, wie Brigitte Limbeck erläuterte, die konkreten Stärken aufgezeigt.  Wer sich beispielsweise als Ortsvorsitzende oder Ortsvorsitzender einbringt, tut das laut Studie aus ideellen Gründen, etwa wegen der Sinnhaftigkeit der Tätigkeit (60 Prozent), traditioneller AWO-Werte wie Solidarität (58 Prozent) sowie aus dem Wunsch heraus, sozialpolitisch aktiv zu sein (47 Prozent), der Freude am Ehrenamt (47 Prozent), und um anderen Menschen durch das Engagement zu helfen (42 Prozent).

Positiv ist auch die große Vielfalt der ehrenamtlichen Angebote. Unter denen, die die AWO-Ortsvereine in Schwaben anbieten, wurden am häufigsten genannt: Seniorentreffs (85 Prozent), Reisen (76 Prozent), Feste (47 Prozent), Besuchsdienste für ältere oder kranke Mitmenschen (39 Prozent), Bildungsangebote (32 Prozent) sowie Tanz/Sport und Bewegung (25 Prozent).

Allerdings stehen die AWO-Gliederungen in Schwaben auch vor großen Herausforderungen. So haben 81 Prozent der Befragten angegeben, dass ihnen die Mitgliedergewinnung Schwierigkeiten bereitet. 40 Prozent fordert die Suche bzw. Organisation neuer Angebote, für 35 Prozent ist es schwer, neue Ehrenamtliche zu finden, bei 21 Prozent ist dies bei der Suche nach neuen Vorständen der Fall. Hier kommt EmS ins Spiel: „Auf Basis der Ergebnisse unterstützen wir gezielt die Vereinsarbeit in der AWO. Dazu arbeiten wir eng mit ehrenamtlichen Vorständen zusammen, denn der Austausch und die Vernetzung der Vereine miteinander spielen dabei eine besonders wichtige Rolle“, erklärte Brigitte Limbeck.

Text/Fotos:
Daniela
Ziegler