… führte ein informativer Spaziergang der CSU Pfersee mit Johannes Hintersberger
Am Sonntag, 15. März 2015 war Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger MdL bei der CSU Pfersee zu Gast. Im Rahmen eines Stadtteilspaziergangs durch den Sheridan-Park zur Kulperhütte informierte Bernd Zitzelsberger, Vorsitzender der CSU Pfersee, die anwesenden Bürgerinnen und Bürger im Beisein mehrerer Amts- und Mandatsträger, auch aus der Nachbargemeinde Stadtbergen, zunächst in der Halle 116. Dort war die ehemalige Nutzung als Außenstelle des Konzentrationslagers Dachau Thema sowie die militärische Vergangenheit des Gebäudes und Sheridan-Geländes insgesamt. Georg Feuerer vom Stadtarchiv, gleichzeitig 1. Vorsitzender des Amerikavereins gab den den vielen interessierten Zuhörern zahlreiche Erläuterungen zur Nutzung der Halle durch die amerikanischen Besatzungstruppen nach 1945.
Weitere Stationen waren der Park mit Chapel und Offizierscasino sowie der noch fehlende Lärmschutz an der B 17. Hierzu teilte Bernd Zitzelsberger mit, dass der Baubeginn der Lärmschutzwand aus Gabionen mit offenporigem, lärmschluckenden Vulkangestein nun Mitte April geplant ist. Unliebsame Überraschungen bezüglich des nicht standsicheren Untergrundes machen es erforderlich, dass 19000 Kubikmeter Boden, bis in eine Tiefe von etwa drei Meter ausgetauscht werden müssen. Aufgrund dieser Mehrkosten von 500.000 Euro sind für diese Baumaßnahme nun 2,3 Mio. Euro veranschlagt. Die CSU Pfersee hat sich seit Jahren immer wieder für den Lärmschutz an der B17 und damit den Schutz der Anwohner der Adalbert-Stifter-Siedlung und des Sheridan-Park eingesetzt und immer wieder beim Baureferat und anderen Stellen nachgehakt.
An der Kulperhütte berichtete Bernd Zitzelsberger zunächst vom Pfingsthochwasser 1999, welches ein extremes Ereignis war. Damals waren zweitausend Pferseer Familien betroffen. ein 1000-jährliches Hochwasser lief dem Grüntensee zu, dessen Speicher erstmals in der Geschichte voll ausgenutzt werden musste. Dadurch wurden 70% der Wassermenge aufgefangen. Der Grüntensee habe Augsburg damals vor noch Schlimmerem bewahrt. In Augsburg betrug der Abfluss ca. 430 m³/s.
Zitzelsberger berichtete auch von den verschiedenen Verzögerungen beim Projekt „Wertach Vital II“, aufgrund von Kleingärtnern und Privatgartenbesitzern, die ihr lieb gewonnenes Grün
nicht abtreten wollten, Hausbesitzern, die keinen Deich in der Nähe ihres Grundstücks wollten, notwendige Untersuchungen auf Kampfmittel aus dem II. Weltkrieg.
„Die Katastrophe hätte 1999 verhindert werden können.“, so Zitzelsberger, der ergänzte: „Ich gehe davon aus, dass die verantwortlichen Entscheidungsträger aus den Fehlern Ihrer Vorgänger gelernt haben und jetzt Eventualfallplanungen existieren, die auch an einem verlängerten Wochenende sicherstellen, dass beim einem plötzlich anschwel-lenden Hochwasser die Deichverteidigungskräfte in Stellung gebracht werden.“
Der Hochwasserschutz an der Wertach ist nun auch im Abschnitt zwischen B17 und Eisernem Steg für ein 100-jährliches HW mit 450 – 470 m³/s ausreichend. Zusätzlich gibt es einen Meter Freibord wegen des Klimawandels. Dadurch würde nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth sogar ein 1000-jährliches Hochwasser (600 – 700 m³/s) die Deiche nicht überspülen. Klar war aber auch, dass es absolute, hundertprozentige Sicherheit nie geben kann. Staatssekretär Hintersberger und die zahlreichen Gäste zeigten sich auch vom enorm gestiegenen Freizeitwert der Wertach enorm beeindruckt.
Mit einem politischen Frühschoppen in der Kulperhütte endete die Veranstaltung am frühen Nachmittag. Stadtrat Leo Dietz formulierte zum Schluss: „Ich habe noch nie auf einer Veranstaltung eines CSU-Ortsverbandes so viel gelernt“. Staatssekretär Hintersberger dankte dem CSU Ortsverband Pfersee für die rundum gelungene Veranstaltung.