Himmlische Boten im Rathausfoyer: „6 x Engel“ sind bis 9. Januar im Rathaus zu sehen. Die „KUNST-Tatort“-Künstler Christian Beckmann, Andrea Gross, Brigitte Heintze, Friederike Klotz, Beatrice Schmucker und Sepp Strubel stellen ihre Engel aus. Engel-Schmuck präsentiert zudem Goldschmiedin Eva Pfiffner. |
Stadtbergen. Mit dem Instrument, das mit den Engeln besonders in Verbindung gebracht wird, der Harfe, gespielt von Maria Dehner, wurden im Stadtberger Rathausfoyer die vielen Kunstinteressierten begrüßt, die zur Vernissage der Ausstellung „6 x Engel“ am Mittwochabend ins Rathausfoyer gekommen waren. Herzlich begrüßte 1. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink die Gäste und betonte, daß sich die sechs Künstler in vielfältiger Weise mit dem Thema auseinander, in ernster, lustiger und kritischer Weise, aber auch in religiöser Hinsicht gesetzt haben. Er dankte den Künstlern für ihren Beitrag zu dieser Ausstellung , insbesondere Brigitte Heintze, die in den vergangenen Jahren unendlich viel dafür getan hat, dass die Vernissagen in ihrer Bedeutung weit über die kommunalen Grenzen hinausreichen. „Sie hat ihren Kunstsinn und ihren Kunstverstand nachdrücklich im Stadtrat eingebracht, wo er einem Samenkorn gleich mal auf fruchtbaren, mal auch auf steinigen Boden fiel. In seltenen Fällen ist es ihr sogar gelungen, die Steine zu erweichen“, so Fink, der der Ausstellung einen guten Verlauf mit vielen Besuchern wünscht.Bei der Frage, wie denn ein Engel darzustellen sei, kam es zu einer Vielfalt von Betrachtungsweisen: Innig und humorvoll, kritisch oder anrührend, ausgeführt in vielen Techniken der bildenden Kunst. Engel sind nicht sichtbar und der Mensch schafft immer wieder neu das Bild des Engels. So hat auch in der Ausstellung „6 x Engel“ das „unsichtbare Wesen“, die Stadtberger Künstler inspiriert, ihrer Vorstellung vom Engel eine Form zu geben. Andrea Gross präsentiert ihre höchst witzig-poetischen Mehrfarben-Linoldrucke, unter anderem auch ein Bild, das sie zusammen mit ihrer Schülerin Rebecca Müller erarbeitete, Brigitte Heintze zeigt faszinierende Himmelsboten und eine Engel-Lithografie ihres verstorbenen Schüler Niklas und Christian Beckmann beeindruckt mit der Installation „Der Weg zum englischen Glockenspiel“. Während Sepp Strubel, der auch als Vernissage-Redner in die „himmlische“ Ausstellung einführte, einen Neunziger-Holzengel in Szene setzt, beschäftigte sich Beatrice Schmucker unter anderem mit einem Schwein, das durch (Schutz)- Engelsfügung vom Schlachthof gerettet wird. Eine Engelscollage, Fotos, die Engel verschiedenster Stilrichtungen und Blickwinkel zeigt, kommt von Friederike Klotz und ausgefallener Engelschmuck in Silber, Gold, Steinen und Perlen ist erstmals von Goldschmiedin Eva Pfiffner zu sehen, Im Lichterglanz erstrahlte der große Christbaum im Rathausfoyer, der heuer ganz individuell und unkonventionell durch die „Tatort-Künstler“ geschmückt wurde. Rote Engel auf Tortenpapier (Andrea Gross), geheimnisvolle Silberglocken (Christian Beckmann), köstliche Miniaturzeichnungen auf Lebkuchen (Brigitte Heintze), Engelsflügel aus Kleiderbügeln mit Federn (Eva Pfiffner), himmlische Christbaumkugeln (Beatrice Schmucker), Symbole (Friederike Klotz) und weiße Engelsflügel aus handgeschöpften Papier steuerte Irmi Bestelmeyer bei, die in Stadtbergen in der Agnesenschlaue das Papierschöpfen mit Naturmaterialien lehrt. Die Ausstellung ist bis 9. Januar im Rathausfoyer während der Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr und am Mittwoch von 7.30 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr zu sehen. Ingrid Strohmayr